Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Schnee-Geschichten

Schneekristall im Schnee | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 08.01.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Schnee
Faszinierende Flocken und ihre Geheimnisse

Unter dem Schnee
Wie Tiere über den Winter kommen

Das Kalenderblatt
8.1.1963
Das Bundesurlaubsgesetz wird verkündet
Von Justina Schreiber
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Schnee - Faszinierende Flocken und ihre Geheimnisse
Autor: Georg Bayerle / Regie: Christiane Klenz
Es heißt immer, nur die Inuit hätten 40 Namen für Schnee, aber das ist im Deutschen nicht sehr viel anders: es gibt Pulver-, Sulz- und Firnschnee; Harsch, Eis und Schneematsch, trockenen, griffigen, weichen, nassen, windgepressten, angefrorenen und tiefen Schnee. Plattenpulver und Pappschnee. Gefrierformen und Tauformen. So viele Umwandlungsformen dieser einfachen Substanz aus gefrorenem Wasser, das in unendlicher Vielfalt in den Wolken entsteht. Und: es gibt Kunstschnee. Die an sich simple Methode, durch Druckluft einen Schneekern zu erzeugen, um den herum dann das Wasser zu einem Eiskristall gefriert, ist heute der Standard auf nahezu allen Pisten in den Alpen. Dabei könnte sich der Name „Schi“ sogar lautmalerisch vom Klang herleiten, der entsteht, wenn ein Schi durch den weichen Schnee gezogen wird und dabei die Schneekristalle zerstäuben, deren einzige Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie in ihrer Grundform sechseckig sind: gezackte Spitzen, flechtenartige Auswüchse, die sich immer feiner verästeln. Und kein Kristall gleicht dem anderen - jeder ist ein Einzelstück der Natur. In der Wolke fängt es an: wenn der Gefrierpunkt erreicht ist, entsteht aus einem Kügelchen aus Staub und Wasser ein Urkristall: Schnee wächst in einer kristallinen Struktur zu sternförmigen Gebilden. Kein Kristall gleicht dem anderen - jeder ist ein Einzelstück der Natur. Es ist reine Physik. Ein Produkt natürlicher Schönheit, gewachsen in der Zeit, die es dauert, bis die Flocke vom Himmel gefallen ist. Daraus resultiert auch die natürliche Faszination, die die Schneeflocke ausübt. Und aus den Flocken entsteht die Winterlandschaft, die die Geräusche und die Formen dämpft. Die Schneedecke, die ihrerseits wieder von Wind und Wetter umgewandelt wird und in den Bergen in ihrer extremsten Form als Lawine zu Tal fährt.

Unter dem Schnee - Wie Tiere über den Winter kommen
Autorin: Christiane Seiler / Regie: Frank Halbach
Wenn frischer Schnee die Erde bedeckt, wirkt die Welt wie neu und leer. Später zeigen sich Spuren, Abdrücke, freigekratzte Flächen. Denn wo Schnee liegt, leben Tiere - wenn sie nicht vor dem Winter in wärmere Gegenden geflüchtet sind. Tiere die bleiben, machen es sich, so weit es geht, gemütlich, fressen sich eine Fettschicht an und stellen sich auf karge Kost ein. Die Strategien sind so vielfältig wie die Tierarten: Manche Tiere verschlafen den Winter oder verlassen ihre Verstecke nur zur Futtersuche, Amphibien vergraben sich im Schlamm, andere lassen sich sogar einschneien um sich zu wärmen, denn Schnee kann Schutz bedeuten. Häufig aber bringt Schnee auch Kälte und Not: Futterquellen werden verschneit, Pfade versperrt - der schneereiche Winter 2019 lieferte dafür eindringliche Bilder. Offenbar stört die Klimaerwärmung auch den Jahresrhythmus unserer Wildtiere. Wie können wir uns das Leben unter der Schneedecke vorstellen? Und nützt es manchen Tieren vielleicht sogar, wenn die Winter schneeärmer werden?

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Matthias Eggert / Bernhard Kastner

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