Bayern 2

     

radioWissen Das Judentum

Davidstern auf dem Dach eines Hauses | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 16.10.2019
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das Judentum
Und die Sehnsucht nach einer gerechten Welt

Jüdische Philosophie
Von Philon von Alexandria bis heute

Das Kalenderblatt
16.10.1869
Der Riese von Cardiff wird entdeckt
Von Silke Wolfrum
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Das Judentum - Und die Sehnsucht nach einer gerechten Welt
Autor: Christian Feldmann / Regie: Irene Schuck
Was ist eine "koschere" Küche mit ihren merkwürdigen Vorschriften? Was macht ein Rabbiner? Was geschieht in der Synagoge? Haben die Juden den Monotheismus erfunden? Warum schlafen strenggläubige Juden beim Laubhüttenfest eine Woche lang unter freiem Himmel, unter einem Dach aus grünen Zweigen? 15 Millionen Jüdinnen und Juden gibt es heute auf der Welt. Doch hierzulande kennt kaum jemand eine jüdische Familie, ihre Gebräuche und Glaubensüberzeugungen - makabre Langzeitwirkung des fast perfekt gelungenen Ausrottungsprogramms der Nazis. Deshalb liefert die Sendung Basisinformationen und führt in eine fremd gewordene geistige Welt ein. Warum hat das jüdische Volk alle Katastrophen und Verfolgungen überlebt und warum wartet es heute noch mit einem trotzigen Vertrauen auf den Messias. Nachkommen der ostjüdischen Chassidim, der sinnenfrohen Mystiker aus Polen und Litauen, traten in Auschwitz zu einem Gericht über Gott zusammen, der zum Mord an seinen Kindern schwieg, und sprachen ihn streng nach rabbinischem Gesetz schuldig. Doch weit entfernt, die Verantwortung für alle Gemeinheiten der Welt dem Schöpfer allein aufzubürden, behauptet eine jahrhundertealte jüdische Tradition, die Menschen seien imstande, den Messias herbeizuzwingen, wenn sie nur endlich eine gerechte, menschenwürdige Welt fertig brächten. "Wenn wir die Welt so verändern, dass sie bereit und es wert ist, dann wird der Messias kommen", stellt der Talmudgelehrte und Romancier Elie Wiesel (Friedensnobelpreis 1986) klar. "Gott erschuf die Welt, und unsere Aufgabe ist es, sie wiederherzustellen und zu erlösen"“

Jüdische Philosophie - Von Philon von Alexandria bis heute
Autorin: Antje Dechert / Regie: Rainer Schaller
Was ist eigentlich jüdische Philosophie? Gibt es die überhaupt? 
Ein Philosoph hat gewöhnlich den Anspruch, alles zu hinterfragen, auch die Religion. Haben das die "jüdischen Philosophen" jemals getan? Oder ging es ihnen vielmehr darum, das Judentum philosophisch zu durchdringen und zu erklären? In der Antike versuchte der Gelehrte Philon von Alexandria jüdischen Glauben und griechische Philosophie zu vereinen. Im Mittelalter entwickelten Denker wie Maimonides die jüdische Religionsphilosophie weiter, beeinflusst durch die islamische wie christliche Theologie. Mit Moses Mendelsohn erlangte die jüdische Philosophie in der Aufklärung größere Bedeutung. Philosophen wie Franz Rosenzweig oder Martin Buber schließlich verbanden in der Moderne die jüdische Tradition mit sozialphilosophischen Fragen. Radiowissen über jüdische Philosophie von der Antike bis heute.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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