Bayern 2

Bayerisches Feuilleton Erika Mann als politische Aktivistin

Erika Mann, 1948 | Bild: Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (Foto: Florence Homolka)

Samstag, 12.10.2019
08:05 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Pfeffer in der Wunde
Erika Mann als politische Aktivistin
Von Katinka Strassberger

Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2
(Sieben Tage als Streaming verfügbar)

Zeitlebens wurde Erika Mann vor allem als Tochter und enge Vertraute ihres berühmten Vaters Thomas Mann wahrgenommen. In seinen Tagebüchern lobte er sie als verlässliche "Sekretärin, Biographin, Nachlasshüterin, Tochter-Adjutantin“.

Dass Erika Mann neben ihrem Engagement für familiäre Angelegenheiten auch selbst viele Texte verfasst hat und politisch immer sehr aktiv war, ist weniger bekannt. Nach ihrer Schauspielausbildung gründete sie 1933 in München das Kabarett „Die Pfeffermühle“, mit dem sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten auch erfolgreich durch Europa tourte. Im US-amerikanischen Exil unternahm die erklärte Pazifistin zahlreiche Vortragsreisen, um über die Verbrechen des NS-Regimes aufzuklären, und drängte auch ihren Vater, öffentlich Stellung zu beziehen.

Die „Eri“, wie sie im Familienkreis genannt wurde, war eine humorvolle und couragierte, aber auch eine streitbare Persönlichkeit, die es sich selbst und anderen nicht immer leicht machte. Sie hinterließ ein vielseitiges publizistisches Werk, das eine Neuentdeckung lohnt: satirische Texte, Reise- und Kriegsreportagen, politische Essays - und zauberhafte Kinderbücher.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

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