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Bayern - Land und Leute Eine Freisinger Ikone in Venedig

Ikone der betenden Madonna ""Hoffnung der Hoffnungslosen", Diözesanmuseum Freising | Bild: Diözesanmuseum Freising / Christian Schmid

Donnerstag, 03.10.2019
13:05 bis 13:30 Uhr

BAYERN 2

Madonna auf Reisen
Eine Freisinger Ikone in Venedig
Von Carola Zinner
Wiederholung vom 19. April 2019

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Kaiser kam beladen mit Geschenken. Er wollte ja schließlich auch etwas bekommen von seinen Gastgebern. Als Manuel II., Herrscher des oströmischen Reiches, im Jahr 1400 nach Venedig reiste, suchte er nach Bundesgenossen. Denn Byzanz war im Not. Es steckte in einem verzweifelten - und letztlich vergeblichen - Kampf gegen die Türken. Manuel brachte nun als Gastgeschenk unter anderem eine kostbare Ikone mit der betenden Madonna mit, getreu dem Portrait, das der Heilige Lukas persönlich von ihr angefertigt hatte, wie es in der Legende hieß…

Später gelangte dieses Bild auf verschlungenen Wegen nach Freising, wo die "Hoffnung der Hoffnungslosen", wie sein Beiname lautet, heute zu den wertvollsten Schätzen des Diözesanmuseums gehört.

Im Herbst 2018 aber ging das Freisinger Lukasbild auf Reisen. In der alt-ehrwürdigen Marcusbiblitothek von Venedig, der Biblioteca Marciana, wurde ihm eine eigene Ausstellung gewidmet, in der auch weitere Kostbarkeiten aus Manuels Umfeld präsentiert wurden. Bei der Eröffnung anwesend waren nicht nur Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, sondern auch zahlreiche Förderer und Freunde des Diözesanmuseums, das eigens für sie eine Gruppenreise nach Venedig organisiert hatte. Carola Zinner hat daran teilgenommen und stellte fest: Egal, ob ein Mensch eine Reise tut oder ein Bild - zu erzählen gibt es immer was.

Derzeit ist die Ikone Teil der Bayerischen Landesausstellung 2019/2020 "Hundert Schätze aus tausend Jahren“ im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg.