Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Bewegung von unten - Volkstanz und Tango

Darstelung: Tango | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 06.08.2019
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Flamenco
Ein besonderes Lebensgefühl

Tango Argentino
Getanzte Gedanken

Das Kalenderblatt
6.8.1959
Hitchcocks "Der unsichtbare Dritte“ wird uraufgeführt
Von Thomas Grasberger
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Flamenco - Ein besonderes Lebensgefühl
Autorin: Brigitte Kramer / Regie: Markus Köbnik
Entstanden ist der Flamenco vor rund 200 Jahren in Andalusien, in den Hütten von Landarbeitern, Gitanos und Seeleuten. Zu Ruhm gelangte er dann in Madrid: Dort wurde aus den Liedern der armen Leute die hohe Bühnenkunst, die heute spanisches Exportgut und Unesco-Welterbe ist. Und die Werte der armen Leute - Mut, Freiheitsliebe, Stolz - wurden zum Wahrzeichen einer Nation. Wer diese tief gehende Kunst kennen lernen will, der sollte also in die spanische Hauptstadt reisen. Dort treten nicht nur die besten Künstler auf, dort prägt der Flamenco auch das Wertesystem und den Lebensstil der gesamten Szene: Stars und Hobbytänzer, Schulen und Festivals, Musiker, Gitarrenbauer und viele leidenschaftliche Anhänger pflegen in Madrid die wahre Kunst. Mit den bunten Shows, die den Touristen an Spaniens Stränden vorgesetzt werden, hat Flamenco in der Hauptstadt nichts zu tun.


Tango Argentino - Getanzte Gedanken
Autor und Regie: Markus Mayer
Der Tango ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Buenos Aires unter bedrückenden politischen Verhältnissen entstanden: In Argentinien, einem klassischen Auswandererland, herrschte akuter Frauenmangel. Die einzige Möglichkeit, um mit Frauen in Kontakt zu kommen, stellte für viele Männer der Paartanz dar. Er nahm in den Spelunken der barrios, in den ärmlichen Vorstädten der argentinischen Metropole höchst eigenwillige Formen und mollgetönte, melancholische Klänge an. Obwohl Künstler wie Igor Strawinsky und Kurt Weill, Vertreter der Moderne früh der Faszination und der rhythmischen Kraft dieser Musik erlagen und ihre Strukturen in ihren Kompositionen überführten, galt der Tango lange Zeit als obszön. Heute, im Zeitalter des Postfeminismus, nimmt man die aneinander gelehnte Haltung der Tänzer, ihre katzenartigen Schritte und zuckenden Bewegungen unaufgeregter wahr: Tangotanzen ist in der westlichen Welt ein weitverbreitetes Vergnügen, das es erlaubt, scheinbar obsolete Geschlechterrollen wiederzubeleben: Der Mann darf führen, die Frau sich hingeben.

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Andrea Bräu

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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