Bayern 2

     

Bayern 2 am Feiertag 150 Jahre Deutscher Alpenverein

150 Jahre DAV | Bild: BR; Zinnecker

Montag, 22.04.2019
11:05 bis 12:00 Uhr

BAYERN 2

Zähmung der wilden Alpen
150 Jahre Deutscher Alpenverein - vom bürgerlichen Aufbruch bis zum Klettern bei Olympia
Von Georg Bayerle
Wiederholung um 18.05 Uhr

Wandern, Klettern, Radfahren - der Aufbruch in die Berge hat in den vergangenen Jahren neue Dimensionen angenommen. Hütten werden geradezu überlaufen und das scheinbar verstaubte Wandern ist Modesport der jungen Generation. Eindrücklicher könnte sich der Erfolg des Deutschen Alpenvereins nach 150 Jahren kaum zeigen. Entstanden aus einer Männerrunde bildungsbürgerlicher Alpenbegeisterter, ist der DAV immer wieder neu aus seiner wechselvollen Geschichte hervorgegangen. Nach Erschließung und Hüttenbauboom folgten Antisemitismus und Krieg. Bald schon wurden auch mahnende Stimmen laut, die vor zu viel Tourismus und Erschließung warnten. Der Naturschutz wurde zum zweiten großen Thema, mit dem der DAV auch in der Gegenwart immer wieder Konflikte anstößt und für die Erhaltung der Bergnatur eintritt. Bergsport ist eine vielfarbige Abgelegenheit geworden und Klettern zur olympischen Disziplin, die erstmals in Tokio 2020 mit Gold, Silber und Bronze belohnt wird. Aber ist die Erfolgsgeschichte des DAV in ihre kritische Phase gekommen? Zerstört der Massenbetrieb in den Bergen die Natur, die er sucht? Debatten nehmen an Schärfe zu, seit auch durch die sozialen Medien Naturplätze binnen weniger Monate verschandelt werden. Zwischen Karohemd und Steilwand, Edelweiß und Autostau ist der DAV heute ein Verein, der den Ausgleich sucht zwischen der Natur und der Gesellschaft mit ihren ständig steigenden Ansprüchen.