Bayern 2

     

radioWissen Holodomor und UNRRA

Darstellung: Gedenkstätte | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 18.02.2019
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der ukrainische Holodomor
Geplante Katastrophe?

Die UNRRA
Hilfe für Entwurzelte

Das Kalenderblatt
18.2.1881
"Eskimotragödie" von München
Von Birgit Magiera
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der ukrainische Holodomor - Geplante Katastrophe?
Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Axel Wostry
Holodomor, Tod durch Hunger - so bezeichnen die Ukrainer die Hungersnot, der 1932/33 Millionen Menschen in der Ukraine zum Opfer fielen. Bereits ab Ende der 1920er-Jahre herrschte in der Sowjetunion Lebensmittelknappheit. Die Städte konnten kaum versorgt werden. Auf dem Land widersetzten sich Bauern der geplanten Kollektivierung. Die sowjetische Regierung unter Stalin antwortete mit Enteignungen, Zwangskollektivierungen, Ablieferungspflicht für Getreide … Schließlich eskalierte die Situation zu einer sowjetweiten Hungersnot. Die Ukraine stand im Fokus von Stalins Aufmerksamkeit. Ihre Getreideanbaugebiete waren ertragreich, ihre Bauern renitent, die Ukrainer des antisowjetischen Nationalismus verdächtig. Wer die geforderte Getreidemenge nicht ablieferte, wurde bestraft. Milizen durchsuchten Dörfer, beschlagnahmten Lebensmittel, gaben die Menschen dem Hunger preis. Noch heute ist umstritten, inwieweit Stalin den Hungertod als politische Waffe gegen die Ukrainer benutzte.

Die UNRRA - Hilfe für Entwurzelte
Autorin: Julia Devlin / Regie: Sabine Kienhöfer
Flüchtlingsleid ist kein neues Phänomen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in Deutschland schätzungsweise 10 bis 12 Millionen entwurzelter Menschen, sogenannte Displaced Persons. Die meisten von ihnen waren Opfer des nationalsozialistischen Regimes: Insassen von Konzentrationslagern, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene. Um diese Menschen zu befreien und ihnen die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen, wurde im Jahr 1943 die UNRRA gegründet, die United Nations Relief and Rehabilitation Administration. Mit militärischer Effizienz, aber auch mit großem humanitärem Bewusstsein wurde diese Hilfsorganisation im befreiten Deutschland aktiv. Sie richtete ein Netzwerk von Camps ein, in denen die Menschen versorgt wurden. Dabei ging es nicht nur um ein Dach über dem Kopf, Kleidung und genügend Kalorienzufuhr, sondern auch um Bildung, um Religion, um sportliche und kulturelle Aktivitäten. Sogar eine internationale Universität hat die UNRRA einst betrieben - eine idealistische, aber kurzlebige Einrichtung.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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