Bayern 2

     

radioTexte Rainer Wieland: Reisen durch Deutschland 2/2

Mann mit Rucksack auf Reisen | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 26.12.2018
14:30 bis 15:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

"Das Buch der Deutschland-Reisen - Von den alten Römern zu den Weltenbummlern unserer Zeit"

„Ihr ganzes Leben verbringen sie mit Jagden und Kriegsübungen; von klein auf suchen sie sich durch Strapazen abzuhärten“, schreibt Caesar in seinem Werk „Der Gallische Krieg“ und setzt damit ein Vorurteil in die Welt, das das Deutschlandbild Jahrhunderte lang belasten wird. Für den späteren Papst Silvio Enea Piccolomini ist die deutsche Nation bereits im 15. Jahrhundert „so groß, dass sie von keinem Volk übertroffen wird“. Als im 16. und 17. Jahrhundert mit der „Kavalierstour“ und der unerlässlichen „Grand Tour“ das Reisen durch Europa in Mode kommt, sind die beliebtesten Ziele nicht nur die italienischen und spanischen Städte. Oft werden auch deutsche Orte besucht. Zu den populären Destinationen gehören die Donau, München, Stuttgart, Berlin und einige Kurorte. Für Frankenstein-Erfinderin Mary Shelley verläuft im Jahr 1842 die Kur im bayerischen Bad Kissingen "nicht sehr befriedigend", und der bayerische König Ludwig I. soll „Flausen im Kopf“ haben. Im Jahr 1968 nimmt der äthiopische Prinz Asserate sein Jura-Studium in Tübingen auf. Für den Gast aus Afrika, ein „Reigschmeggder“, paart sich in der Universitätsstadt Offenheit mit Bescheidenheit. Zu seinen Freuden gehört der Besuch der berühmten „High-Fisch-Kommune“, wo er seinen Blick von der schönen Uschi Obermaier nicht abwenden kann. In seiner Galerie stellt Rainer Wieland Reisebilder von berühmten Globetrottern aus aller Welt vor, die über einen Zeitraum von 2000 Jahren über ihre Erfahrungen im Land der Dichter und Denker berichten. Zu den bekanntesten - positiven wie negativen - Schilderungen über deutsche „Damenfrisuren“, „Getränke“, „Wurstfabriken“ und merkwürdige Riten wie „Trampeln für Beifall“ gehören die von Montesquieu, Madame de Staël, Casanova, Asta Nielsen, Mark Twain, Andy Warhol und Prinz Asfa-Wossen Asserate.
Es lesen Thomas Loibl und Laura Maire.
Redaktion und Moderation: Antonio Pellegrino.

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