Bayern 2

     

radioWissen Das Geschenk und die Geduld

Darstellung: Mann wartet | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 05.12.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das Geschenk
Der Zauber der Überraschung

Geduld
Die Kunst des Wartens

Das Kalenderblatt
5.12.1704
Die Komponisten Händel und Mattheson duellieren sich
Von Xaver Frühbeis
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Das Geschenk - Der Zauber der Überraschung
Autorin: Veronika Wawatschek / Regie: Sabine Kienhöfer
Wenn an Heiligabend das Glöckchen ertönt, dann ist es wie in jedem Jahr: Leuchtende Kinderaugen, raschelndes Papier beim Auspacken, Herzen, die vor Freude höherschlagen - keine Frage: Schenken ist schön. Schenken macht Spaß. Und doch ist das Geschenk selten ganz uneigennützig. Verhaltensbiologen gehen davon aus, dass es seinen Ursprung im Werben um Partner und aus dem Brutpflegeverhalten hat. Schenken ist eine uralte Tradition, Geschenke können Frieden stiften, wer reist, bringt den Daheimgebliebenen etwas mit, lässt sie dadurch teilhaben an seinen Erlebnissen und wer zu Besuch kommt, hat in der Regel zumindest Blumen oder einen guten Wein dabei. Fast jede Religion kennt die Opfergabe - sei es um Gottheiten gnädig zu stimmen oder um sich einen Vorteil im Jenseits zu erkaufen. Im Diesseits nennt sich diese Art der Schenkökonomie dann auch mal Korruption. Denn Geschenke können der Machtdemonstration dienen, können Ausarten, den Beschenkten in Verlegenheit bringen oder gar Neid, Missgunst und Zwietracht unter die Beschenkten oder die Leerausgegangenen bringen. Und doch, bei aller möglichen Berechnung: Feiern ohne Geschenke macht nur halb so viel Spaß. Ein Feature, das das Geschenk von allen Seiten anpackt.

Geduld - Die Kunst des Wartens
Autorin und Regie: Dorit Kreissl
"Der Mensch hat das Warten verlernt. Darin liegt das Grundübel unserer Zeit", befand der Schriftsteller William Somerset Maugham. Die Geduld ist eine ungeliebte Tugend, die nicht dem Zeitgeist entspricht, wonach alle Bedürfnisse möglichst schnell befriedigt werden sollen. Dabei werden Dinge oder Beziehungen wertvoller, je länger man auf sie warten muss. Die Wissenschaft sagt, die Geduld liegt dem Menschen in den Genen, man kann sie aber auch erlernen. Interessante Ergebnisse erzielte der Psychologe Walter Mischel in den 1970er-Jahren mit seinen Marshmallow-Experimenten. Kinder konnten ein Marshmallow entweder sofort essen oder sie bekamen zwei, wenn sie sich ein wenig warteten. In späteren Studien zeigte Mischel, dass die geduldigen unter diesen Kindern nicht nur selbstbewusster, beruflich erfolgreicher und sozial kompetenter waren, sie konnten auch besser mit Stress umgehen.

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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