Bayern 2

     

radioWissen George Sand und Frédéric Chopin

Skulptur von Frederic Chopin | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 16.10.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

George Sand
Die elegante Vielschreiberin

Der Zauber der Nacht
Frédéric Chopins Nocturnes

Das Kalenderblatt
16.10.1923
Patent für die erste automatische Armbanduhr
Von Christiane Neukirch
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

George Sand - Die elegante Vielschreiberin
Autorin: Veronika Bräse / Regie: Irene Schuck
George Sand (1804-1876) war im 19. Jahrhundert eine der wichtigsten weiblichen Stimmen Frankreichs. Sie hat durch ihr freies, unkonventionelles Leben und ihr umfangreiches literarisches Werk gegen die Unterdrückung der Frau rebelliert und angeschrieben. Etwa 180 Bände veröffentlichte sie - neben Romanen auch eine Vielzahl gesellschaftskritischer Beiträge. Sie kämpfte an der Seite der Revolutionäre von 1848 für eine soziale Republik mit gleichberechtigter Teilhabe aller Menschen. Von den Zeitgenossen wurde sie entweder tief verehrt oder geschmäht. Kaum jemand, der sie kannte, ließ sie gleichgültig. George Sand eckte an, weil sie in Männerkleidung herumlief, Zigarren rauchte und wechselnde Geliebte hatte, darunter Schriftsteller wie Jules Sandeau und Alfred de Musset. Auch mit dem Musiker Frédéric Chopin war sie mehrere Jahre leiert. Auf ihrem Landsitz im Loire-Tal in Nohant traf sich damals die intellektuelle und künstlerische Bohème Frankreichs. Fiodor Dostojevskij, Gustave Flaubert und Honoré de Balzac zählten zu ihren Bewunderern.

Der Zauber der Nacht - Frédéric Chopins Nocturnes
Autor: Wieland Schmid / Regie: Irene Schuck
Unter den Charakterstücken der Romantik nehmen Chopins Nocturnes eine besondere Stellung ein. Heute, da man längst die Nacht zum Tage gemacht hat, ist die Bedeutung der Dunkelheit für die Menschen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nur erahnbar: eine Zeit der beglückenden Ruhe, zugleich der unfassbaren Bedrohung. Wie in den Nachtstücken der Literatur und der bildenden Kunst, so findet man auch in Chopins Nocturnes diese verschiedenen Facetten der Grundidee wieder. Andere Kennzeichen von Chopins Musiksprache scheinen hie und da auf. Man hört Anklänge an seine polnische Heimat, man ahnt, dass hier einer der großen Virtuosen seiner Zeit spricht, man staunt über die zukunftsweisenden harmonischen Kühnheiten. In ihrem Zusammenklang weisen alle diese Elemente auf das eigentlich Großartige an Chopins Nocturnes hin, auf ihren brüchigen, unsicheren, schwer fassbaren Grundzug, der ja - da schließt sich der Kreis - auch ein Grundzug der Nacht ist.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Petra Herrmann

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