Bayern 2

     

IQ - Wissenschaft und Forschung Pandemie

Ebola-Opfer in Westafrika | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 11.10.2018
18:05 bis 18:30 Uhr

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BAYERN 2

Pandemie
Die Seuche, die mit dem Flugzeug kommt
Von Dagmar Röhrlich
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Ein kleiner Junge kriecht in einen hohlen Baumstamm. Er findet darin eine Fledermaus, mit der er spielt und die ihn dann beißt - oder fasst er in Fledermauskot? Was genau geschah, werden wir nie erfahren. Wir wissen jedoch, dass dieser Zweijährige Ende Dezember 2013 hohes Fieber bekam und schwere innere Blutungen. Er starb schnell. Bald darauf waren auch seine Schwester, seine Mutter und seine Großmutter tot. Damit nahm in einem Dorf im Südosten Guineas eine beispiellose Ebola-Epidemie ihren Anfang. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts stellen Experten einen Anstieg der Zoonosen fest, der Krankheiten, deren Erreger Menschen und Tiere gleichermaßen "befallen" können. Manche dieser Krankheiten sind schon lange bekannt, etwa die Pest oder die Tollwut. Andere sind erst in den vergangenen Jahrzehnten sozusagen "neu entdeckt" worden, wie SARS, Ebola oder Zika. Das Besondere: Anders als früher tauchen diese Erreger nicht nur sozusagen aus dem Nichts auf, vielmehr sorgt die global-mobile Gesellschaft dafür, dass sie innerhalb weniger Stunden von einem Ende der Welt ans andere gelangen. Und so ist die Forschung sicher, dass sich irgendwann in den kommenden Jahren ein zoonotischer Erreger wieder rund um die Welt ausbreiten wird - so wie vor 100 Jahren das Influenza-Virus, das die Grippe-Pandemie von 1918/19 ausgelöst hat. Die Frage ist eigentlich nur, welcher Erreger es sein wird, wann es geschieht, wie gravierend die Folgen sein werden - und wie sich die Welt bis dahin besser rüsten kann. Und so laufen derzeit die Vorbereitungen auf den Tag X - und vor allem die ständige Suche nach dem Erreger, der aus dem Urwald kommt …

Redaktion: Nicole Ruchlak

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