Bayern 2

     

radioTexte Emerenz Meier: "Mein Wald, mein Leben"

Emerenz Meier | Bild: BR

Mittwoch, 03.10.2018
14:30 bis 15:00 Uhr

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BAYERN 2

Das „Dichterweib“ Emerenz Meier zwischen Bayerischem Wald und Amerika. Berühmt wurde sie mit Geschichten und Gedichten. Lesung mit Christa Berndl und Judith Toth

Wer Emerenz Meier begegnete, war tief beeindruckt, wie die Wirtstochter, das einfache Bauernmädchen aus dem Bayerischen Wald eine so talentierte Erzählerin und Dichterin werden konnte. Emerenz war das „Fräuleinwunder“ um 1900. Ihr Porträt zierte Postkarten und Uhrketten. Zeitungen bejubelten sie als „Blume unter Dornengstrüpp“, Städter pilgerten zu ihrem Geburtsort. Ludwig Rosegger und Hans Carossa gehörten zu ihren Verehrern.

Emerenz Meier aus Schiefweg schrieb in Mundart ohne jede Tümelei. Ein „Dichterweib“ mit kapitalem Bierdurst und Wäldlerstolz. Sie kannte, was sie beschrieb, die Natur, den Wald, den Alltag der Bauern, Liebe, Tod und Armut. Als alle ihre Versuche, in Bayern Fuß zu fassen scheiterten, folgte Emerenz Meier ihrer Familie „ins Amerika“, ein Wirtschaftsflüchtling aus Bayern 1906.

Am 3. Oktober 1874 in Schiefweg geboren, starb sie im Februar 1928 in Chicago. In ihrem Nachlass: Gedichte und „Der Juhschroa“, eine frühe Erzählung, mit der sie einst berühmt geworden war.

Moderation: Redaktion: Cornelia Zetzsche


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