Bayern 2

radioWissen Münchner Abkommen

Beteiligte des Münchner Abkommens: Chamberlain/Daladier/Hitler und Mussolini | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 24.09.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Das Münchner Abkommen
Der letzte Friede vor Hitlers Krieg

Die Deutschen im Sudentenland
Zwischen 1919 und 1946

Das Kalenderblatt
24.9.1806
Bayern reformiert Biersteuer

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Das Münchner Abkommen - Der letzte Friede vor Hitlers Krieg
Autorin: Sabine Straßer / Regie: Sabine Kienhöfer
In der Nacht zum 30. September 1938 fällt im Münchner "Führerbau" eine folgenschwere Entscheidung. Der britische Premier Chamberlain und der französische Ministerpräsident Daladier haben den italienischen Diktator Mussolini zum Vermittler in der Sudetenkrise bestellt. Heraus kommt am Ende ein Abkommen mit Adolf Hitler: Deutschland darf mit offizieller Genehmigung der Westmächte das mehrheitlich deutschsprachig besiedelte Sudetenland in der Tschechoslowakei besetzen. England und Frankreich wollen mit dieser Beschwichtigungspolitik, die unter dem Namen "Appeasement" in die Geschichte eingeht, den Krieg verhindern. Winston Churchill schleudert seiner Regierung danach im Parlament entgegen: "Sie hatten die Wahl zwischen Krieg und Schande. Sie haben die Schande gewählt und werden den Krieg bekommen." Er sollte Recht behalten. Hitler holt die Sudetendeutschen "heim ins Reich" - und marschiert knapp ein Jahr später, am 1. September 1939, in Polen ein. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges.

Die Deutschen im Sudentenland - Zwischen 1919 und 1946
Autor und Regie: Rainer Volk
Als Böhmen und Mähren Teil des Habsburger Reiches waren, sprach "man" deutsch. Tschechisch galt als Sprache der Hausangestellten und Bauern. Trotzdem lebten Deutsche und Tschechen mehr oder weniger gut neben- und miteinander. Nach dem Ende des 1. Weltkriegs, nach dem Ende der Donaumonarchie wurde das von Asch im Westen bis Troppau im Osten reichende deutsche Siedlungsgebiet Teil der neu entstandenen Tschechoslowakei; und die verstand sich - trotz einer großen deutschen und einer großen ungarischen Minderheit - als Nationalstaat. Viele Deutsche - aber eben nicht alle - wünschten sich deshalb einen Anschluss an Deutschland. Rainer Volk erzählt die Geschichte der Deutschen im Sudentenland, zwischen 1919 und 1946, als die meisten aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Anschließend porträtiert Dorit Kreissl den Mann, dessen Name für die Deutschen mit Enteignung, Vertreibung, Flucht verbunden ist: Edvard Beneš, der zweite Präsident der Republik und Nachfolger des legendären Präsidenten Thomas Garrigue Masaryk war Namensgeber der - bis heute gültigen - Dekrete. Auch im eigenen Land ist Beneš nicht unumstritten. Den einen gilt er als Sinnbild eines demokratischen, weltoffenen und liberalen Politikers; als tschechischer Patriot und Diplomat, der verhandeln konnte wie kein zweiter, ein Analytiker und Taktiker. Andere charakterisieren ihn als ehrgeizigen, kleinlichen Politiker, der 1938 sein Volk im Stich gelassen und 1948 die Tschechoslowakei an Moskau ausgeliefert habe.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

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