Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Bosporus und Straße von Gibraltar

Bospurus: im Vordergrund Istanbul | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 03.09.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Bosporus
Geschichte einer Meerenge

Die Straße von Gibraltar
Ein Nadelöhr der Weltgeschichte

Das Kalenderblatt
3.9.1841
Kollektive Erstbesteigung des Großvenedigers
Von Markus Mähner
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Bosporus - Geschichte einer Meerenge
Autorin: Claudia Steiner / Regie:
Die Istanbuler haben eine sehr innige Beziehung zum Bosporus - der Meerenge zwischen Europa und Asien. Auf beiden Seiten liegen idyllische Orte, die in ihrem Namen zwar noch den Wortteil Dorf haben, aber längst Teile der Millionenmetropole sind. Vereinzelt sind an den Ufern noch Holzvillen und Paläste zu sehen, in denen einst osmanische Familien die Sommermonate verbrachten. Bereits in antiken Sagen wurde die Meerenge, die das Marmarameer mit dem Schwarzen Meer verbindet, erwähnt: Jason musste auf seiner Fahrt nach Kolchis an den gefährlichen Symplegaden, zwei mythologischen Felseninseln vorbei, die an der Mündung des Bosporus in das Schwarze Meer liegen. Im 6. Jahrhundert vor Christus ließ der persische König Dareios I. eine Schiffsbrücke über die Meerenge errichten. So soll sein Heer für seinen Feldzug gegen die Skythen übergesetzt haben. Die Osmanen bauten vor der Eroberung der Stadt zwei Festungen, um die Wasserstraße zu kontrollieren - noch heute sind die Überreste dieser mächtigen Anlagen zu sehen.

Die Straße von Gibraltar - Ein Nadelöhr der Weltgeschichte
Autor: Lukas Grasberger / Regie.
Mit den Debatten um den Brexit ist Gibraltar einmal mehr zum Zankapfel zwischen Großbritannien und Spanien geworden. Die kleine Halbinsel an der Südspitze Spaniens hat eine so lange und konfliktreiche - wie faszinierende Geschichte. 1704 von den Briten erobert, hat sich Gibraltar über die Jahrhunderte zu einer kosmopolitischen Enklave im Mittelmeer entwickelt. Spanier, Engländer, Portugiesen, Malteser, Juden: Sie alle nutzten die strategische Lage der Landzunge am Ausgang des Mittelmeers, zwischen Europa und Afrika, um Handel zu treiben. Für viele wurde Gibraltar auch zum "sicheren Hafen" vor Verfolgung, etwa durch Truppen des spanischen Diktators Franco oder die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg. Die Erfahrungen immer wiederkehrender Belagerungen, Bedrohungen und Blockaden: Sie haben das Zusammenleben der Gibraltarer geprägt und eine einzigartige Gesellschaft geschaffen. Die Bewohner der Kronkolonie mussten stets auf kleinstem Raum miteinander auskommen - weshalb mancher Wissenschaftler in Gibraltar Hinweise darauf zu finden glaubt, wie eine tolerante Weltgesellschaft funktionieren könnte.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Thomas Morawetz

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