Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Reisen in Europa und Asien

Transsibirische Eisenbahn | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 23.07.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Die Grand Tour
Eliten auf Bildungsreise

Die Transsibirische Eisenbahn
Ein Mythos auf Schienen

Das Kalenderblatt
23.7.1976
Langweiligstes Lied der Welt stürmt Hitparade
Von Thomas Morawetz                                          

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Grand Tour - Eliten auf Bildungsreise
Autorin: Ulrike Beck / Regie:
Lange bevor der Tourismus zum Massengeschäft wird, war das Reisen ein Privileg des Adels und der wohlhabenden Patrizier. Zwischen 1550 und 1750 gilt es für die Eliten in Europa als standesgemäß, ihre Söhne gleich nach der Schulausbildung auf die sogenannte Grand Tour oder Kavalierstour zu schicken. Eine Bildungsrundreise quer durch Europa, die mehrere Jahre dauern konnte. Die bevorzugten Reiseziele waren Italien, Frankreich, Deutschland, die Niederlande und England. In diesen Ländern sollte nicht nur die jeweilige Landessprache erlernt, sondern auch Weltläufigkeit und Diplomatie eingeübt werden. Deshalb standen neben den Sehenswürdigkeiten auch der Besuch von Universitäten und europäischen Adelshäusern auf dem Pflichtprogramm. Mit einem Abenteuer- oder Erholungsurlaub hatten diese Reisen nichts gemeinsam, denn es war strapaziös und gefährlich, auf Grand Tour zu sein. Auch, wenn die Sprösslinge der europäischen Adelshäuser unter ganz anderen Bedingungen reisten, als der moderne Tourist, so kamen auch sie ungern ohne Souvenir zurück. Der Renner damals: eine Miniatur vom Kolosseum oder vom Schiefen Turm von Pisa aus Korbgeflecht.

Die Transsibirische Eisenbahn - Ein Mythos auf Schienen
Autorin: Elsbeth Bräuer / Regie:
Sie ist eine Bahn wie keine andere: Die Transsibirische Eisenbahn ist die längste Eisenbahnstrecke der Welt. Noch immer fasziniert sie Reisende und Russlandfans. Im Zarenreich des 19. Jahrhunderts soll die Transsib einen Traum wahrmachen: den Raum besiegen und Russland in die Moderne katapultieren. Die Befürworter versprechen sich davon ein kleines Wirtschaftswunder. Größenwahnsinnig, sagen die Kritiker. Denn die Bedingungen für den Bau sind denkbar schwierig - tauende Permafrostböden, meterhohe Hochwasser, Erdrutsche und Temperaturen bis minus 50 Grad. Die Eisenbahnschienen verlaufen quer durch Sibirien: wild und abgelegen, bekannt als "Reich der Kälte" und als "größtes Gefängnis der Welt". Kein Bild, mit dem man Touristen und Investoren begeistert. Die Verantwortlichen setzen daher auf eine große Imagekampagne auf der Pariser Weltausstellung. Sibirien muss ein modernes, russisches Zukunftsland werden! Noch während die Schienen verlegt werden, arbeiten die PR-Profis auf Hochtouren - und schaffen ein Bild, das den Mythos Transsib noch heute prägt.

Moderation:
Redaktion: Thomas Morawetz

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