Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton Künstlerinnen um 1900 bekennen Farbe

Sonntag, 10.06.2018
20:05 bis 21:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

"Scher di um nix!"
Künstlerinnen um 1900 bekennen Farbe
Von Katinka Strassberger

Wiederholung vom Samstag, 8.05 Uhr
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die ersten Kunst-Akademien, die um 1800 gegründet wurden, standen - anders als vielfach behauptet - prinzipiell auch weiblichen Studenten offen. Bis 1852 nutzten knapp 50 Frauen allein an der Münchner Akademie der Bildenden Künste die Möglichkeit, sich professionell ausbilden zu lassen.

Danach war es aus bisher nur wenig erforschten Gründen vorbei mit der Freizügigkeit: 70 Jahre lang wurde den Frauen der Zugang zur Akademie verweigert. Als "Malweiber" verspottet, denen man ernstzunehmende Fähigkeiten per se nicht zutrauen wollte, mussten sie bis 1920 andere Wege finden, um im männlich dominierten Kunstbetrieb Fuß zu fassen.

Beflügelt durch die aufkeimende Frauenrechtsbewegung setzten sich viele Künstlerinnen gemeinsam gegen Benachteiligungen zur Wehr, besonders engagiert geschah das in München. 1882 wurde der "Künstlerinnen-Verein" gegründet und 1884, als Alternative zu den vielen meist überteuerten und schlecht ausgestatteten privaten Mal-Schulen, die "Damen-Akademie". Diese Institution hat nicht nur als Ausbildungsstätte, sondern auch als Selbsthilfe-Netzwerk für professionelle Künstlerinnen Wegweisendes geleistet. Schon bald genoss sie einen exzellenten Ruf und zog zahlreiche begabte junge Frauen an, darunter auch spätere Berühmtheiten wie Käthe Kollwitz und Gabriele Münter.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.