Bayern 2

     

radioWissen Der Dreißigjährige Krieg in Dichtung und Wahrheit

Niederreiten eines Bauern im 30jährigen Krieg | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 22.05.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

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Simplizius Simplizissimus
Das Werk des Grimmelshausen

Der Dreißigjährige Krieg in Tagebüchern
Was der Krieg bewirkt

Das Kalenderblatt
22.5.1849
Abraham Lincoln erhält ein Patent
Von Nicolaus German

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Simplizius Simplizissimus - Das Werk des Grimmelshausen
Von Thomas Morawetz , Regie: Petra Herrmann
Johann Jacob Christoph von Grimmelhausen (1622-1676) hat einen der ersten Bestseller in deutscher Sprache geschrieben. 1668 erscheint der "Abentheurliche Simplicissimus Teutsch". Grimmelshausens Buch ist eine abgründige Moralsatire über die Welt des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), über die Menschen die er hervorbringt, die in ihm elend zugrunde gehen - und über seinen Helden, der die Bestialität der Welt auf abenteuerliche Weisen überlebt: den Simplicius Simplicissimus. Die Abenteuer des Simplicissimus spiegeln die Welt des Barock, wie sie der Autor selbst erleben muss. Geboren wird Grimmelshausen um 1622 im hessischen Gelnhausen. Die ersten 12 Jahre seines Lebens werden ihm helfen, sein weiteres Leben zu retten - und zu gestalten, denn er erhält ein wenig Bildung. Dann wird Gelnhausen vom Krieg erwischt, geplündert und gebrandschatzt. Unter die Soldaten gerät der auf sich gestellte Junge schon mit 14 Jahren. Doch sein Lesen und Schreiben befördert ihn bald in die Schreibstuben des gewaltigen Gemetzels. Später, nach dem Krieg, bringt er es zu verschiedenen Verwalterposten, zum Gastwirt - und zum Schriftsteller! Sein Werk gehört bis heute zur Weltliteratur.

Der Dreißigjährige Krieg in Tagebüchern - Was der Krieg bewirkt
Von Mira A. Schnoor, Regie: Christiane Klenz
Dreißig Jahre, von 1618 bis 1648, dauerte der Krieg, der weite Landschaften Deutschlands verwüstete. Es war ein europäischer Krieg, an dem die unterschiedlichsten Mächte mit den unterschiedlichsten Interessen beteiligt waren. Bayern blieb lange Zeit von den blutigen Auseinandersetzungen verschont. Das änderte sich 1632, als die schwedische Armee den Übergang über den Lech erzwang. Johann Graf von Tilly, der Feldherr des bayerischen Kurfürsten Maximilian, starb bei dem Versuch, das Eindringen der Schweden nach Bayern zu verhindern.
Eines war in allen Phasen des Dreißigjährigen Krieges gleich: in den Regionen, die zum Schauplatz der Kämpfe wurden, litten als erstes die Bauern große Not, gefolgt von den Bewohnern kleiner, unbefestigter Ortschaften und schließlich auch den Menschen in den Städten. Ganz gleich, ob es die eigenen Truppen oder die Armeen des Feindes waren, die Landstriche wurden verheert und geplündert, Hab und Gut gestohlen und zerstört, Kontributionen wurden erhoben, Abgaben verlangt. Von der Angst und Not der Menschen geben die historischen Zahlen des Kriegsverlaufs keine Kunde. Sie werden jedoch unmittelbar begreiflich durch das Tagebuch des Abtes des Klosters Andechs und das "Geschichtbuch" der Äbtissin des Klosters Frauenchiemsee.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Petra Herrmann

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