Bayern 2

     

radioWissen Agatha Christie und Wolf Haas

Wolf Haas | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 12.12.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Agatha Christie
Mord zur Teestunde

Wolf Haas
Krimis mit Humor

Das Kalenderblatt
12.12.1913
Mona Lisa taucht wieder auf
Von Anja Mösing

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Agatha Christie - Mord zur Teestunde
Autorin: Isabella Arcucci / Regie:
Der Butler hat soeben den Tee und duftend heiße Scones serviert, im Kamin prasselt das Feuer, im Sessel davor sitzt eine junge, hübsche Dame - tot. Ermordet. Ein Fall für Hercule Poirot und seine "kleinen grauen Zellen", oder vielleicht doch für Ms. Marple und ihren untrüglichen Spürsinn? Agatha Christie, die Schöpferin dieser beiden Meisterdetektive, interessierte sich für das Rätselraten und das, was Poirot "die menschlische Natür" nennt. Christie prägte das Genre des "englischen Mordes", der nie blutrünstig ist, aber immer von höchstem Raffinement. Auch Agathas eigene Persönlichkeit war spannend und irgendwie rätselhaft. Sie war einerseits die behütete höhere Tochter, andererseits die Abenteurerin, die allein bis Bagdad reiste, war eine gefeierte Bestsellerautorin - und dennoch zutiefst schüchtern. Und auch in ihrem Werk finden sich scheinbare Widersprüche. Denn damals wie heute spiegelt die Beliebtheit von Christies Mordgeschichten vor allem eines wieder: die Sehnsucht ihrer Leser nach einer heilen Welt!

Wolf Haas - Krimis mit Humor
Autorin: Renate Währisch / Regie: Susi Weichselbaumer
Selbst die Nordlichter konnte Wolf Haas mit seiner kauzigen österreichischen Wortakrobatik betören: 2013 erhielt er den Bremer Literaturpreis, einen der traditionsreichsten und gut dotierten Preise für Schriftsteller im deutschsprachigen Raum. Mit "Lust und Witz" verkupple der Autor das Erzählen mit der sprachphilosophischen Reflexion, so lautete die Begründung.
Bekannt wurde Wolf Haas mit seinen "Brenner"- Krimis, die sich lesen, als seien sie locker in einem Wiener Kaffeehaus so nebenbei daher erzählt worden in einem stillvergnügten Wortschwall, immer nah am Schmäh. An grammatikalische Regeln hält er sich nicht, der Dr. Phil. Wolf Haas, daran haben sich seine Rezensenten gewöhnt und schreiben inzwischen in der Literaturbeilage, er mache das wohl absichtlich.
Der Meister des skurrilen Krimis, Jahrgang 1960, erzählt in dieser Sendung über sich und seine Figuren und seine Leidenschaft für die Überzeichnung des Mündlichen.



Moderation:
Redaktion: Petra Herrmann

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