Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton Separatio Bavariae

Freistaat Bayern-Schild | Bild: picture-alliance/dpa/CHROMORANGE/Bilderbox

Sonntag, 26.03.2017
20:05 bis 21:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Separatio Bavariae
Oder: Ein Freistaat fällt ab
Von Markus Metz und Georg Seeßlen
Wiederholung vom Samstag, 8.05 Uhr
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Dieses Feuilleton entführt die Hörer in eine nicht allzu ferne Zukunft: Der Brexit ist vollzogen, zur Diskussion steht der Bayxit …

Ganz Deutschland ist in eine wirtschaftliche Rezession und in politische Lähmung verfallen. Ganz Deutschland? Nein! Das Land im äußersten Süden prosperiert unentwegt, seine Fußballmannschaften, seine Autofabriken und sein Immobilienmarkt florieren weiter. Die christliche Einheitspartei sorgt für politische Stabilität. Aber der Unmut in der Bevölkerung wächst. Sollen wir etwa unseren wohlverdienten Reichtum, unser schönes Land, unsere Dividenden mit den Habe- und Taugenichtsen aus Restdeutschland teilen? Die Forderung nach Unabhängigkeit wird immer lauter. Endlich mag sich auch die christliche Einheitspartei einem Referendum nicht mehr entziehen. Auf allen Ebenen wird recherchiert, sondiert, manipuliert: Die Unabhängigkeit Bayerns von Deutschland und von Europa ist das Ziel. Der echte Freistaat, die ersehnte "nationale Identität", die Freiheit für Sprache, Brauchtum und Bier müssen endlich her …

Ein Großvater erzählt seiner staunenden Enkelin rückblickend die Geschichte der bayerischen Separatistenbewegung - aus eigener Erfahrung. Zu Gehör kommt auch der "historische" Mitschnitt einer öffentlichen Veranstaltung der Separatisten. Dabei geht es hoch her, Gegner und Befürworter liefern sich heftige Wortgefechte. Als Stimmen der Vernunft sind ein Staatsrechtler und ein Soziologe zugeschaltet, die aus Expertensicht alle Möglichkeiten für einen Abfall Bayerns, die Separatio Bavariae, abwägen.

Markus Metz und Georg Seeßlen machen sich einen Spaß daraus, diese utopischen Eventualitäten allen Ernstes durchzuspielen.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.