Bayern 2

     

radioWissen Das Nibelungenlied und der Hunnenkönig Attila

Siegfried aus dem Fritz-Lang-Film 1924 | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 07.02.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Nibelungen
Ein deutscher Mythos

Attila und die Hunnen
Das Kriegervolk aus der Steppe

Das Kalenderblatt
7.2.1871
Patentierung zahnärztlicher Tretbohrmaschine
Von Yvonne Maier

Als Podcast verfügbar

Die Nibelungen - Ein deutscher Mythos
Autor: Herbert Becker / Regie: Eva Demmelhuber
Zu einem Mythos der Deutschen gehört die Nibelungensage. Um das Jahr 1200 von einem unbekannten Verfasser in mittelhochdeutscher Sprache niedergeschrieben, wurde es im Lauf der Geschichte sehr unterschiedlich aufgenommen. Gerade von den Nationalsozialisten wurde das angeblich deutscheste aller literarischen Werke vereinnahmt und zum Nationalepos hochstilisiert.

Attila und die Hunnen - Das Kriegervolk aus der Steppe
Autor: Christian Feldmann / Regie: Martin Trauner
Attila heißt "Väterchen", aber am Rhein und am Tiber nannte man den Hunnenkönig nur die "Geißel Gottes". Wenn seine Reitertrupps unter schrecklichem Kriegsgeheul auf ihre Gegner losstürmten, schien sich die Hölle geöffnet zu haben: Mit ihren kahl rasierten Schädeln, plattgedrückten Nasen und narbenzerfurchten Gesichtern sahen sie wie Dämonen aus. Christliche Geschichtsschreiber schilderten Attila als blutdurstigen Barbaren, der für Gold jeden Schwur brach und sich nur von seinem Raubtierinstinkt leiten ließ.
Neuere Forschungen zeichnen ihn eher als klugen Machtpolitiker, der mit dem Römischen Reich erst kooperierte, um es dann in die Knie zu zwingen - was ihm nur kurzfristig gelang. Zu chaotisch war das Völkergemisch, das er regierte. Doch die Nomadenkrieger aus der Steppe hatten durchaus Kultur. Brachten den Europäern die Erfindung des Steigbügels (und die Pocken), verzierten ihre riesigen Kupferkessel mit wunderschönen Raubvogelköpfen und verteidigten ihre schamanistische Naturreligion selbstbewusst gegen christliche Missionare. Attila heiratete ziemlich spät die schöne Gotin Ildico und übernahm sich in der Hochzeitsnacht. Er starb an einem Blutsturz. Oder hat ihn Ildico im Auftrag Roms vergiftet? Die Hunnen verschwanden nach seinem Tod jedenfalls aus der Geschichte - für immer.
Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Petra Herrmann

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