Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton "Es thut sich als verkehren ..."

Lutherdenkmal Hannover | Bild: picture alliance/dpa/ Holger Hollemann

Samstag, 07.01.2017
08:05 bis 09:00 Uhr

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BAYERN 2

"Es thut sich als verkehren ..."
Bayern von der Reformation bis zum Dreißigjährigen Krieg
Von Mira Alexandra Schnoor
Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast verfügbar

Die Jahre von 1520 bis 1651 umspannen eine ”janusköpfige Epoche” (Friedrich Prinz). Das Zeitalter der Renaissance und des frühen Barock ist in Bayern, Franken und Schwaben eine Phase des Umbruchs, der großen Unsicherheit und Ängste.

Die Reformationsbewegung erreicht nach 1520 auch den Süden Deutschlands, vor allem Franken und Schwaben. In diesen Gebieten kommt es um 1525 zu einem verzweifelten Aufstand, dem Bauernkrieg, der von den Fürsten blutig niedergeschlagen wird. Während Teile Frankens und Schwabens protestantisch werden, treiben die bayerischen Herzöge Albrecht V. und Wilhelm V. die Gegenreformation in Altbayern voran.

Herzog Maximilian I. (ab 1623 Kurfürst) war sicher einer der bedeutendsten Wittelsbacher. Seine Regierungszeit, die sich in ihren Anfängen durch eine effiziente, moderne Finanz- und Verwaltungsreform auszeichnet, ist überschattet vom Dreißigjährigen Krieg, der sowohl für Bayern wie auch für das übrige Deutschland zur bestimmenden Katastrophe des 17. Jahrhunderts wird. Von den Menschen fordert das drei Jahrzehnte dauernde Morden, Brennen, Vergewaltigen, Plündern und Zerstören unendliche Opfer. Als sei dies nicht genug, herrschen auch noch schreckliche Pestepidemien und Hungersnöte; und die schlimmsten Hexenverfolgungen finden statt.

Die großen Kunstwerke der Renaissance und des frühen Barock auf der einen, die furchtbaren Unsicherheiten und Ängste der Menschen auf der anderen Seite sind die beiden Gesichter des widersprüchlichen Zeitalters, das Mira Alexandra Schnoor schildert.

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