Bayern 2

radioWissen Vom Umgang mit dem Heute und dem Gestern

Allegorische Darstellung: Chronos, Gott der Zeit | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 14.12.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Gegenwart
Ein rätselhaftes Phänomen

Chronos
Oder die Erfindung der Zeit

Das Kalenderblatt
14.12.1972
Vorläufig letzter Mensch verlässt den Mond
Von Christiane Neukirch

Als Podcast verfügbar

Die Gegenwart - Ein rätselhaftes Phänomen
Autorin und Regie: Irene Schuck
Wir machen Pläne, sorgen für morgen und erinnern uns an das, was einmal war. Wir leben nicht nur in der Zeit, sie bestimmt unser ganzes Wesen. Aber wenn wir fragen, was das eigentlich ist, die Zeit, dann fällt uns die Antwort schwer. Heute ist unser vorherrschendes Zeitempfinden, dass wir ständig zu wenig davon haben. Der Leistungsdruck zwingt uns zu immer noch größerer Effizienz in der Arbeit. Und auch unsere Freizeit versuchen wir so effizient wie möglich zu gestalten: möglichst viele, intensive Erlebnisse! Bloß keine Zeitvergeudung! Was wir damit erreichen: wir vergeuden unser Leben, leben gar nicht wirklich, sondern hetzen nur einer Idee davon hinterher. Oder mit den Worten des Philosophen Blaise Pascal: "Nie halten wir uns an die gegenwärtige Zeit. Vergangenes und Gegenwärtiges sind für uns nur Mittel, einzig auf das Zukünftige geht unsere Absicht. Also leben wir nie, sondern hoffen bloß zu leben." Die Philosophen haben immer wieder über das rätselhafte Phänomen der Zeit und das der Gegenwart nachgedacht.

Chronos - Oder die Erfindung der Zeit
Autorin: Constanze Alvarez / Regie: Martin Trauner
Wer kennt es nicht: das Gefühl, die Zeit anhalten zu wollen. Wie vergeblich dieser Wunsch ist, wissen wir auch. Denn die Zeit ist größer und stärker als wir. Und sie macht was sie will. Manchmal zieht sie sich zusammen, dann rast sie dahin. Und der Mensch? Jagt ihr hinterher, in der Hoffnung, sie zu zähmen. Über die Jahrhunderte erfindet er immer genauere Uhren und Kalender, um die Zeit zu portionieren - was Vor- und Nachteile hat. Einerseits lernt der Mensch, so viel wie möglich aus seiner Lebenszeit zu machen. Andererseits fühlt er sich immer stärker in einem Zeit-Korsett gefangen. Die Spuren dieses Dilemmas, von dem unser modernes Zeitbewusstsein geprägt ist, führen weit in die Geschichte zurück: Zu antiken Mythen, spätmittelalterlichen Klöstern bis hin zur industriellen Revolution.

Moderation: Gabriele Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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