Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Die Welt der fliegenden Insekten

Falter "Blauer Morpho" | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 21.07.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Fliegen
Ungeliebt und allgegenwärtig

Das Verschwinden der Schmetterlinge
Verlieren wir viele Falter für immer?

Das Kalenderblatt
21.7.1971
"Graffiti" taucht zum ersten Mal in der Presse auf
Von Anja Mösing

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Fliegen - Ungeliebt und allgegenwärtig
Autorin: Carola Zinner / Regie: Eva Demmelhuber
'Fliegengott' nennt Wolfgang von Goethe seinen Mephisto - und offenbart damit sein tiefes Wissen um die Symbolsprache der Völker. Darin steht die Fliege oft für den Teufel, für das Böse oder für Krankheit. Den Alten Ägyptern allerdings galten die Insekten, die sich so schwer abwehren lassen, als Sinnbild militärischer Tapferkeit. Die Schmeißfliege (Calliphora) und die Stubenfliege (Musca domestica) sind unter den weltweit rund 160.000 verschiedenen Fliegenarten die bekanntesten; so genannte 'Lästlinge', die zwar nicht stechen, aber den Menschen dennoch häufig unangenehm werden und eventuell auch Krankheiten übertragen. Wenn allerdings Biologen von 'Fliegen' sprechen, meinen sie in erster Linie die Essigfliege Drosophila melanogaster. Sie ist einer der am besten untersuchten Organismen der Welt und hat der Wissenschaft schon zu verblüffenden Erkenntnissen verholfen.

Das Verschwinden der Schmetterlinge - Verlieren wir viele Falter für immer?
Autorin und Regie: Iska Schreglmann
Die Wiesenfalter in Europa sind bedroht: Ihre Zahl hat sich in den vergangenen 20 Jahren halbiert. Wissenschaftler der Europäischen Umweltagentur EUA haben festgestellt, dass acht von 17 Schmetterlingsarten deutlich zurückgegangen sind. Darunter befinden sich so farbenfrohe Vertreter wie der Kleine Feuerfalter, der Hauhechel-Bläuling, oder das Große Ochsenauge. Ein Grund für den Rückgang der Schmetterlinge: die intensive Landwirtschaft. Häufig blieben den Faltern nur noch schmale Grünstreifen am Rand von Fahrbahnen oder Bahnstrecken als Lebensraum. Auch der Klimawandel spielt eine Rolle: die steigenden Temperaturen lassen viele Falter in den Bergen immer weiter nach oben wandern. Schmetterlinge reagieren auf Klimaveränderungen wesentlich sensibler als Wirbeltiere. Das Verschwinden der Schmetterlinge ist besonders besorgniserregend, weil ihnen - ebenso wie den Bienen - bei der Bestäubung von Blüten eine wichtige Rolle zukommt.

Redaktion: Bernhard Kastner
Moderation: Leslie Rowe

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