Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton Die hohe Kunst des Restaurierens

Sonntag, 24.04.2016
20:05 bis 21:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Schön kaputt!
Die hohe Kunst des Restaurierens
Von Ulrich Zwack
Als Podcast verfügbar
Wiederholung vom Samstag, 8.05 Uhr

Ohne ihre Arbeit wäre Leonardo da Vincis weltberühmte Mona Lisa im Louvre heute kaum mehr als ein buntbekleckstes Pappelholzbrett, Dürers Schmerzensmutter in der Alten Pinakothek nur mehr ein säurezerfressenes Nichts - und präsentierten sich die Residenzen von Würzburg und München oder die Nürnberger Burg nur mehr als ausgeglühte Gebäudeskelette.
Gemeint sind die Restauratoren, Angehörige einer Zunft, deren höchstes Ziel es eigentlich ist, durch rein konservatorische Maßnahmen zu verhindern, etwas reparieren zu müssen. Dem steht jedoch die menschliche Zerstörungswut entgegen, die leider auch vor bedeutenden Kunst- und Kulturdenkmälern nicht Halt macht. Wie auch der Zahn der Zeit: Selbst der beste Firnis, die sorgfältigst angerührte Öl- oder Temperafarbe und der härteste Fresko-Putz halten ja nicht ewig. Geschweige denn moderne Kunstwerke aus vergänglichen Materialien wie etwa die Fettinstallationen aus dem Beuys'schen Oeuvre. Entsprechend gilt es früher oder später unweigerlich, mit größtem Einfühlungsvermögen und perfekter Beherrschung kunsthandwerklicher Praktiken Unwiederbringliches für die Weltöffentlichkeit zu retten. Im Extremfall müssen Restauratoren sich dann nicht nur als Restauratoren betätigen, sondern auch als Rekonstrukteure. Und in einer Zeit sich ständig verfeinernder Untersuchungsmethoden und stetig verbesserter Verfahrenstechniken müssen sie sich auch immer mehr zu hochqualifizierten Naturwissenschaftlern und Labortechnikern weiterbilden.
Ulrich Zwack beschäftigt sich mit einem Berufstand, der aus ganz schön Kaputtem immer wieder ganz schön Bestaunenswertes zaubern muss.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.