Bayern 2

     

radioWissen Macht und Ohnmacht

Ohnmachtsgefühle | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 20.04.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Ohnmachtsgefühle
In der Falle der Selbst-Blockade

Michel Foucault
Was macht Macht?

Das Kalenderblatt
20.4.1914
Letzter datierter Brief von Jung an Freud
Von Astrid Mayerle

Als Podcast verfügbar

Ohnmachtsgefühle - In der Falle der Selbst-Blockade
Autorin: Prisca Straub/ Regie:
Ohnmacht ist ein außerordentlich mächtiges Gefühl - obwohl es mit dem Verlust von Macht zu tun hat. Genauer gesagt: mit dem Verlust von Selbst-Mächtigkeit. Selbstmächtig ist, wer das Gefühl hat, sein Leben mitgestalten zu können. Ohnmacht ist das Gegenteil davon: Ich fühle mich hilflos. Mächten und Kräften ausgesetzt, über die ich keine Kontrolle habe. Ohnmacht kann bitter machen, dauerhaft krank und depressiv. Personen, deren Selbstwertgefühl sich besonders stark auf sichtbare und messbare Leistungen gründet, erfahren den Verlust von äußerer Bestätigung häufig als ganz besonders leidvoll, wenn scheinbare Daseinsberechtigungen plötzlich wegfallen - sei es der Erfolg im Job, das gut gefüllte Bankkonto, die Vorzeigefamilie. Umgekehrt verfügen diejenigen über einen wirksamen Schutz, die positive Erfahrungen damit gemacht haben, das Leben nach eigenen Vorstellungen mitzugestalten und auszufüllen.

Michel Foucault - Was macht Macht?
Autor: Michael Reitz / Regie: Irene Schuck
Der französische Historiker und Philosoph Michel Foucault ist einer der einflussreichsten Denker der Moderne. Ihn hat interessiert, wie Macht entsteht und wozu sie benutzt wird. Um dies herausfinden, ging der Denker einen ungewöhnlichen Weg. Er untersuchte nicht die klassischen Zeichen und Orte der Macht, sondern wandte sich in seinen Forschungen der Frage zu, wie und warum Krankenhäuser, Irrenanstalten und Gefängnisse entstehen konnten. Für Michel Foucault sind diese Institutionen Orte, an denen Wissen über den Menschen angehäuft wird, um ihn so besser kontrollieren und beherrschbarer machen zu können. Damit brachte Michel Foucault eine Größe ins Spiel, die bisher bei der Diskussion dessen, was Macht überhaupt ist und wie sie funktioniert, überhaupt nicht beachtet worden war: den Körper des Menschen. Wahnsinn, Krankheit und Inhaftierung wurden für Foucault zu Chiffren, an denen die Intensität von Machtausübung und Kontrolle abgelesen werden kann.

Redaktion: Susanne Poelchau

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