Bayern 2

radioWissen Herrschaft in der islamischen Welt

Moschee des Propheten Mohammed in Medina | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 07.03.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Die Kalifen
Nachfolger Mohammeds

Der Kampf um Zentralasien
The Great Game

Das Kalenderblatt
7.3.1884
Emile Poubelles Verordnung über Abfalleimer
Autorin: Julia Devlin

Als Podcast verfügbar

Die Kalifen - Nachfolger Mohammeds
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Sabine Kienhöfer
Sie sind Nachfolger des Propheten Mohammeds, religiöse Führer und Befehlshaber der Gläubigen - so zumindest wurden zeitweise die Aufgaben der Kalifen definiert. Als Mohammed 632 starb, war seine Nachfolge ungeklärt. Die Muslime in Medina einigten sich auf seinen Weggefährten Abu Bakr. Er war der erste der vier sogenannten rechtgeleiten Kalifen. Danach folgten Omar, Uthman und Ali. Später bei den Umayyaden und Abbasiden galt der Kalif als Oberhaupt des gesamten islamischen Reiches. Seit dem 15. Jahrhundert führten dann die Sultane der Osmanen den Kalifentitel. 1924, kurz nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches, erklärte Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer der modernen Türkei, das Kalifat für abgeschafft. Der letzte Kalif Abdülmecid II. ging ins Exil nach Paris. 2014 rief der Chef der Terrorgruppe IS, Abu Bakr al-Bagdadi, das Kalifat aus. Al-Bagdadi beansprucht für sich, Abkömmling des Propheten Mohammeds und damit der einzige legitime Führer der Muslime zu sein.

Der Kampf um Zentralasien - The Great Game
Autorin: Bettina Weiz / Regie: Frank Halbach
"Great Game" - "großes Spiel", so nannten britische Kolonialherren das, was ab dem 19. Jahrhundert in Zentralasien stattfand; ihre russischen Widersacher sprachen vom "Schattenturnier". Es ging um die Macht in der riesigen Region zwischen dem Kaspischem Meer im Westen, den Karakorum- und Hindukusch-Gebirgen im Süden und Sibirien im Norden. Wem sie gehört, der beherrscht die Welt, meinten die Strategen der beteiligten Kaiserreiche. Dabei kämpften etwa Russen und Briten in Zentralasien nie direkt gegeneinander, sondern immer nur, indem sie massiv Waffen und Soldaten dorthin schickten und Konflikte vor Ort befeuerten. In der imperialen Weltsicht der europäischen Hauptstädte gerieten Gegenden wie Afghanistan oder Sinkiang zu Pufferzonen und zentralasiatische Kampftruppen zu Spielfiguren. Tatsächlich handelt es sich um kein Spiel oder Sportturnier, sondern um eine Serie blutiger Kriege. Das Erbe dieser Politik ist etwa in Afghanistan bis heute zu spüren - und durch den Flüchtlingsstrom inzwischen auch in Europa.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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