Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton Konspiration Weiß-Blau

Psst, Flüstern, still, leise, ruhig | Bild: Teutopress/Süddeutsche Zeitung Photo

Samstag, 27.02.2016
08:05 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

"Ach, wie gut, dass niemand weiß ..."
Konspiration Weiß-Blau
Von Thomas Kernert
Als Podcast verfügbar
Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2

Wissen ist gut, Nichtwissen - seit Sokrates - weise. Wer nichts weiß und dennoch stets eine Erklärung im Ärmel hat, ist entweder ein Politiker oder aber ein Verschwörungstheoretiker. Ersterer vertraut seine Erkenntnisse am liebsten einem Lautsprecher-Mikrophon an, Letzterer bevorzugt die Ohrmuscheln der Neugierigen und Sensationslüsternen. Hinter vorgehaltener Hand raunt er diesen haarsträubende Dinge zu, deren Logik mitunter zwar etwas tollkühn klingt, eben deshalb jedoch auch hochgradig ansteckend wirkt. Meist geht es dabei um komplexe Komplotte und verzwickte Intrigen, mit denen dunkle Netzwerke im Verborgenen die systematische Unterwanderung des Schönen, Guten und Wahren (sprich: Bayerns) betreiben.

Der Bayer, bekannt für sein grüblerisches Wesen und seine hintergründige Logik, liebt Andeutungen und Verdächtigungen. Je dunkler, desto besser und appetitanregender. Auch wenn er nach außen hin gerne so tut, als sei er gegen jede Art von Spekulation immun, erregt ihn die Vorstellung, dass die Wirklichkeit einen doppelten Boden besitzen könnte, auf dem Hexen, Jesuiten, Illuminaten, preußische Königsmörder, Brunnenvergifter, die linke Kampfpresse und andere obskure Interessenverbände ihr giftiges Saatgut ausstreuen. Allein schon die verschlungene Form der Brezen belegt seine paranoide Lust am Konspirativen und Vielschichtigen. Thomas Kernert, Liebhaber von Abschweifungen und Brezen, berichtet ...

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.