Bayern 2

Bayern - Land und Leute Papa Schmids Marionettentheater

Papa Schmid mit seiner Tochter vor dem Münchner Marionettentheater am Maffaianger | Bild: S.M./Süddeutsche Zeitung Photo

Sonntag, 15.12.2013
13:30 bis 14:00 Uhr

BAYERN 2

Nur keine Hanswurstiaden
Papa Schmids Marionettentheater
Von Carola Zinner
Als Podcast verfügbar

"Kinder gehören nicht ins Theater!" Ausgerechnet mit diesem Satz beantragte "Papa" Schmid anno 1858 die "Errichtung eines ständigen Marionetten-Theaters für Kinder" in München. Denn die "Polcinellbuden", die es ansonsten für Kinder auf Dulten und Jahr¬märkten gab, waren schlecht; ihre "die Roheit der Jugend beförderlichen Hanswurstiaden" missfielen nicht nur Papa Schmid, sondern auch dem Münchner Magistrat. Papa Schmid wollte nun, wie er versicherte, alles ganz anders machen: Ausschließlich "Schickliches und Sittliches" für die Jugend sollte gespielt werden. Dem Antrag wurde stattgegeben, man er¬öffnete mit dem romantischen Spektakel "Prinz Rosenroth und Prinzessin Lilienweiß oder die bezauberte Lilie" - und das Puppentheater war von Anfang an ein voller Erfolg. Zu ver-danken war der zum Großteil dem "Kasperlgrafen" - Schmids Mitstreiter Graf Pocci, der für das Theater nicht nur zahlreiche Stücke schrieb, sondern auch deren berühmte Hauptfigur kreierte, den "Kasperl Larifari".
Carola Zinner erzählt die Geschichte des Münchner Marionettentheaters.