Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Zugehörigkeit und Isolation

Sich verstecken vor Anderen | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 16.12.2015
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Angst vor den Anderen
Zwischen Schüchternheit und sozialer Phobie

Total vernetzt
Wie wir miteinander verbunden sind

Das Kalenderblatt
16.12.1897
William Terriss wird zum Gespenst
Von Xaver Frühbeis

Als Podcast verfügbar

Die Angst vor den Anderen - Zwischen Schüchternheit und sozialer Phobie
Autorin und Regie: Sabine Kienhöfer
Zittern, Erröten, Herzjagen und Schwitzen. So äußern sich die körperlichen Symptome einer sozialen Phobie, und immer mehr Menschen in den westlichen Industrieländern sind davon betroffen. Meist schleichend beginnt die Angst vor den anderen in der späten Kindheit und Pubertät. Zunehmender Leistungsdruck und Mobbing durch soziale Medien können schon bei Jugendlichen zu Versagensangst und Scham führen und in einer Sozialphobie enden. Häufig bleibt die Angst, sich in der Gesellschaft anderer Menschen peinlich zu verhalten, ein Leben lang bestehen. Auch andere Risikofaktoren, wie etwa genetische Anlagen, problematische Eltern-Kind Beziehungen oder traumatische Lebensereignisse sind bei der Entwicklung einer sozialen Phobie mitbeteiligt. Hier setzt die kognitive Verhaltenstherapie an. Ihr Ziel ist es, die negativen Gedanken zu bearbeiten und mit angstauslösenden sozialen Situationen besser umgehen zu lernen.

Total vernetzt - Wie wir miteinander verbunden sind
Autorin: Sabine Straßer / Regie: Sabine Kienhöfer
In Zeiten der virtuellen Kommunikation via Facebook, Twitter und Co brauchen Freunde und Familie keinen Ort mehr, um sich zu begegnen. Jeder kann mit jedem ständig in Verbindung stehen. Der Inhalt der Kommunikation ist dabei eher zweitrangig. Was zählt ist die zentrale Botschaft: "Ich denk an dich! Was du tust, gefällt mir, I like it!“ Gleichzeitig lebt inzwischen jeder fünfte Deutsche alleine, Tendenz steigend, besonders in den Großstädten. Heißt das, dass all diese Menschen auch alleine sind? Ungebunden, einsam, isoliert, mit möglicherweise fatalen Folgen für Gesundheit und Lebensfreude? Die Sozialforschung zeigt: Auch die moderne Welt hat unsere psychologische Grundstruktur nicht verändert. Wir sind und bleiben soziale Wesen. Wir lösen uns aus der Familie und bauen gleichzeitig Wahlfamilien auf. Wir denken immer individualistischer - und verbinden uns im virtuellen Raum zu neuen Schwärmen. Alles was wir tun und glauben ist durch andere bestimmt.

Moderation: Gabriele Gerlach
Redaktion: Susanne Poelchau

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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