Bayern 2

     

Bayern - Land und Leute Johnny Cash auf dem Fliegerhorst Penzing

Fanpostkarte von Johnny Cash, die 1955 für Sun Records produziert wurde | Bild: Sun Records

Sonntag, 04.10.2015
13:30 bis 14:00 Uhr

BAYERN 2

"Landsberg Barbarians"
Johnny Cash auf dem Fliegerhorst Penzing
Von Renate Eichmeier
(Vom 4.10. - 11.10.2015 als Streaming verfügbar)

Anfang der 50er Jahre. Die Deutschen räumten ihre kriegszerstörten Städte auf. GIs schlenderten kaugummikauend durch die Straßen. Hinter dem Eisernem Vorhang lauerte der kommunistische Feind. Und der Fliegerhorst Penzing bei Landsberg am Lech fungierte als "Landsberg Air Base". Von dort aus lauschte eine Spezialeinheit der Amerikaner in den gegnerischen Osten. 1951 stieß der 19jährige Südstaatler Johnny Cash zu ihnen. Damals noch ein Nobody. Im Abhören der sowjetischen Funkaktivitäten erwies sich der spätere Star der Countrymusik als außerordentlich begabt. Nach eigenen Angaben soll er es gewesen sein, der als erster einen Funkspruch zu Stalins Tod abfing. Ansonsten war das Leben der Besatzer eher eintönig: amerikanische Clubs, Sport, Fischen. Nicht zuletzt deshalb gründete Johnny Cash mit Freunden eine Band, die "Landsberg Barbarians". 1954 kehrte er in die USA zurück, ließ sich in Memphis nieder, spielte bei dem Label Sun Records vor und veröffentlichte seine erste Single "Hey! Porter", einen Song, der vom Heimweh nach den Südstaaten erzählt. Seine Landsberger Erfahrungen flossen in dieses Lied ein und auch in spätere Hits wie "Folsom Prison Blues", "I walk the line" oder "Don't take your guns to town".