Bayern 2

     

radioWissen Theodor Storm und die Novelle

Theodor Storm und sein Manuskript "Schimmelreiter" | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 29.09.2015
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Theodor Storm
Leidenschaft und Realismus
Autorin: Carola Zinner / Regie: Irene Schuck

Die Novelle
Eine "unerhörte Begebenheit"
Autor: Thomas Morawetz / Regie: Frank Halbach

Das Kalenderblatt
29.9.2006
Deutscher Kaffeeverband ruft “Tag des Kaffees“ aus
Von Anja Mösing

Als Podcast verfügbar

Theodor Storm - Leidenschaft und Realismus
Von Carola Zinner
Gescheitertes Leben, gescheiterte Liebe: das sind die beiden großen Themen des Schriftstellers Theodor Storm (1817-1888). Storm gehört mit seinen Gedichten, Märchen und Novellen wie "Der Schimmelreiter" zu den meistgelesenen Autoren des Realismus. Gleichzeitig gilt er als "letzter Romantiker". Durch seine Schriften zieht sich das Motiv des "Goldenen Zeitalters", das mit der Kindheit unwiederbringlich vergangen ist. Es lässt sich auch in Storms berühmtestem Gedicht "Knecht Ruprecht" finden, das mittlerweile zum Volksgut geworden ist: Die Zeilen "Von drauß vom Walde komm ich her…" haben eine derartige Bekanntheit erreicht, dass der Name ihres Verfassers Theodor Storm völlig in den Hintergrund getreten ist.

Die Novelle - Eine "unerhörte Begebenheit"
Von Thomas Morawetz
Was war denn das? - Manche Leserinnen und Leser werden sich wundern, wenn sie die kurze Geschichte gelesen haben, die Goethe schlicht "Novelle" genannt hat. Ein junger Fürst verlässt seine junge Gemahlin, um auf die Jagd zu gehen; in den Bergen eine verfallene Burgruine, ein Jahrmarkt im Städtchen; ein Ausritt; dann plötzlich ein Tiger, ein Löwe, und das sind noch nicht die größten Überraschungen, die die wenigen Seiten bieten. "Novelle" hat Goethe sie genannt, "denn was ist eine Novelle anderes als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit?" Die "unerhörte Begebenheit" gehört zu den wichtigsten Merkmalen, die man von einer Novelle erwarten darf. Über viele andere Kriterien streitet sich die Germanistik bis heute. Denn die Erzählform, die weder schlicht Erzählung, noch großartig Roman sein will, hat seit der italienischen Frührenaissance immer wieder neue Ansätze und Höhepunkte des Erzählens hervorgebracht.

Redaktion: Petra Herrmann
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