Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Gertrude Stein und Virginia Woolf

Die britische Schriftstellerin Virginia Woolf | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 25.09.2012
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Gertrude Stein
"A rose is a rose …"

Virginia Woolf
"Ein eigenes Zimmer"

Das Kalenderblatt
25.9.1894
Gerhard Hauptmanns Drama "Die Weber" uraufgeführt
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Gertrude Stein - "A rose is a rose …"
von Gabriele Knetsch
Pariser Salondame, Kunstmäzenin, avantgardistische Schriftstellerin, Größenwahnsinnige. Gertrude Stein ist eine schillernde Zeitzeugin. Sie verkehrte – zusammen mit ihrem Bruder, dem Kunstsammler und – kritiker Leo Stein - mit Malern der Moderne wie Pablo Picasso, Henri Matisse oder Juan Gris, noch bevor sie berühmt waren. In ihrem Salon in der Rue de Fleurus 27 traf sich die Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie versammelte junge amerikanische Schriftsteller wie Hemingway oder F. Scott Fitzgerald um sich und prägte den Begriff der "Lost generation". In ihren literarischen Werken sprengte Gertrude Stein Grenzen: so schrieb sie ohne Komma, Gedankenstrich und Doppelpunkt und experimentierte mit dem Bewußtseinsstrom, den sie aus ihrem abgebrochenen Psychologie-Studium in Amerika kannte. Feministinnen betrachteten sie später als eine der Ihren: Sie lebte mit ihrer Freundin Alice. B. Toklas in einer lesbischen Beziehung. Ein Bestseller wurde ihre – le sbare – Autobiographie, die sie aus der Perspektive ihrer Freundin schrieb: "The Autobiography of Alice B.Toklas".

Virginia Woolf - "Ein eigenes Zimmer"
von Gabriele Bondy
Zu Ende des 19. Jahrhunderts in die Ober-und Bildungsschicht des spätviktorianischen Londons hineingeboren, begann sie früh, sich schreibend mit der Innen- und Außenwelt zu befassen. Traditionelle Erzähltechniken aufbrechend, wurde Woolf zur wichtigsten Vertreterin der literarischen Moderne. Die "Bloomsbury Group", ein Kreis Kreativer, gilt als Inbegriff kreativer Lebens- und Arbeitsform. Trotz ihrer körperlichen und psychischen Labilität arbeitete Virginia Woolf mit großer Intensität an ihrem Werk. Die Abwendung von patriarchalen Werten, die Selbstreflexion und Betonung der weiblichen Sicht, machten sie zur Gallionsfigur der Frauenbewegung und zum Vorbild weiblicher Selbstentfaltung unter erschwerten Bedingungen.

Redaktion: Petra Herrmann
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