Bayern 2

     

radioWissen Vom Nutzen der Philosophie

Die Statue der Göttin Justitia steht beleuchtet und mit der Waage und dem Richtschwert auf dem Justitia-Brunnen vor dem Römer in Frankfurt/Main. | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 23.09.2015
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Gerechtigkeit
Im Wandel der Philosophie
Autor: Michael Conradt / Regie: Martin Trauner

John Rawls
Vordenker einer gerechten Gesellschaft
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Irene Schuck

Das Kalenderblatt
23.9.1806
Lewis-und-Clark-Expedition zurück in der Zivilisation
Von Susi Weichselbaumer

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Kaum etwas empört die Menschen so sehr wie Ungerechtigkeit. Aber darüber, was konkret gerecht oder ungerecht ist, gehen die Meinungen oft weit auseinander. Deshalb bemühen sich Philosophen seit mehr als 2.000 Jahren, objektiv herauszufinden, was Gerechtigkeit eigentlich ist und wie man sie herstellen kann. Was verstanden die antiken Philosophen wie Platon oder Aristoteles unter Gerechtigkeit, was Rousseau oder Jürgen Habermas? Braucht Gerechtigkeit einen moralischen Überbau, oder reichen faire Regeln? Und wie kann eine Gesellschaft gerecht und fair gestaltet werden? Der Philosoph John Rawls schlägt hierfür ein Gedankenexperiment vor: Er geht von einem hypothetischen Urzustand aus, in dem die Bürger noch nicht wissen, welche Position sie in einer Gesellschaft einnehmen werden. Ob sie also arm, reich, gebildet, farbig, gesund oder krank sein werden. Dann sollen sie die Regeln und Verhältnisse dieser Gesellschaft gemeinsam festlegen. Rawls geht davon aus, dass sie die Gemeinschaft so gestalten werden, dass auch die am wenigsten begehrte Position für alle akzeptabel wäre. Das Gedankenexperiment ist unter dem Begriff 'Schleier des Nichtswissens' bekannt geworden. Für den Amerikaner Rawls, der selbst einer begüterten und einflussreichen Familie entstammt, waren soziale Gerechtigkeit und gleiche Aufstiegschancen für alle Bürger einer Gesellschaft zeit seines Lebens zentrale Themen seines Schaffens. Seine Weggefährten beschreiben ihn als zurückhaltend, fast schüchtern, dennoch hat er unsere Vorstellung von Gerechtigkeit stark beeinflusst.

Redaktion: Bernhard Kastner
Moderation: Gabriele Gerlach

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