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Musik im digitalen Zeitalter
Klar, aber künstlich?

Sprechende Maschinen
Die Stimme in der elektronischen Musik

Das Kalenderblatt
23.10.585
Synode von Mâcon macht Kirchenzehnten zur Pflicht
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Musik im digitalen Zeitalter - Klar, aber künstlich?
von Martin Schramm
Früher war Aufnahmetechnik so teuer, dass nur große Unternehmen die notwendige Studiozeit samt Personal überhaupt finanzieren konnten. Ganz anders im "digitalen Zeitalter": Plötzlich kann jeder zum Musikproduzenten werden. Ein Standard-PC mit Mikrofon und freier Software aus dem Netz machen es möglich. Synthesizer und Sampling-Technik lassen ganz neue Musikstile entstehen. Und dank digitaler Klangbearbeitung wird das Mischen und Verändern von Klängen selbst zum kreativen Akt - das digitale Studio wird selbst zum Instrument, der Produzent zum Künstler. Casting-Shows im Fernsehen, aber auch Videoportale und die Möglichkeiten zur Selbstdarstellung im Netz, suggerieren schließlich: Nie war es so leicht ganz groß rauszukommen. Denn, so das Klischee, wo das musikalische Talent dünn ist, springt eben die Technik ein. Wer mit seiner Stimme die Töne nicht trifft, wir digital "geliftet".

Sprechende Maschinen - Die Stimme in der elektronischen Musik
von Ulrich Bassenge
Eine sprechende Maschine, diesen Traum hatte die Menschheit schon früh. Papst Sylvester II soll im Jahre 1000 einen sprechenden Kopf haben bauen lassen. Die Zeit der mehr oder weniger überzeugender Sprechmaschinen ging im 19. Jahrhundert wieder zu Ende. 1940 gelang dann mit dem Walt-Disney-Film "Dumbo" der Sprung zum "Sonovox", einem Vorläufer des Vocoder, dem Voice Coder oder Stimmverschlüsseler wurde. Sein Zweck war es, bei der telefonischen Übertragung der Sprache die erforderliche Bandbreite zu verringern, so dass eine größere Anzahl von Ferngesprächen geführt werden konnte. Die Sechziger und Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts brachten verschiedene Mischformen zwischen menschlicher Stimme und Elektronik. Die 80er und 90er Jahre entwickelten weitere Varianten elektronischer Stimmen, die auch für Gesangsdarbietungen genutzt werden.

Redaktion: Petra Herrmann
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