radioWissen Tierische Schadstoffmesser

Muscheln
Tierisches Klärwerk mit Schmuckproduktion
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer

Das Riff
Die faszinierende Welt der Korallen
Autor: Bernd-Uwe Gutknecht / Regie: Sabine Kienhöfer

Das Kalenderblatt
10.9.1811
Berzelius schlägt Schrift für chemische Elemente vor
Autor: Hellmuth Nordwig

Als Podcast verfügbar

Harte Schale, weicher Kern - so lässt es sich leben. Als Muschel mitunter ziemlich lange. Rekordhalterin ist eine Vertreterin der Art Arctica islandica: Sie ist 507 Jahre alt geworden. Vor einiger Zeit fanden britische Forscher das Tier - wie der Namen sagt - vor Island und steckten es erst mal ins Eisfach, um es zu kühlen für den Transport ins heimische Wales. Dort im Labor ließ sich die älteste Muschel der Welt leider nicht mehr auftauen. Ein Opfer der Wissenschaft. Überhaupt scheint die Beziehung Mensch-Muschel geprägt zu sein von Missverständnissen. Da wird in Bayerns Bächen die Flussperlmuschel verwechselt mit der Bachmuschel, die eben keine Perlen bildet. Da wird an den Kochtopf gedacht, statt daran, dass eine Miesmuschel als Biokatalysator am Tag bis zu 20 Liter Wasser filtert. Und nein, nicht alle Muscheln sind mäuschenstill, manche schwimmen mit schlagenden Schalenklappen durchs Meer. Und einige der besonders schillernden Exemplare finden sich in den zahlreichen Riffs dieser Erde. Diese einmaligen Lebensräume bestehen aus Korallen, die zur Klasse der Blumentiere im Stamm der Nesseltiere gehören. Korallen sind also keine Pflanzen. Was wir als Korallenriffe kennen, sind weitverzweigte Kolonien, die aus vielen einzelnen Polypen-Skeletten bestehen. Je nach Kalkanteil werden Weich- und Steinkorallen unterschieden. Korallen bilden sehr empfindliche Ökosysteme, die den äußeren Bedingungen relativ schutzlos ausgeliefert sind. Umwelt-Verschmutzung und die Erwärmung der Weltmeere bedrohen die Korallensysteme.

Redaktion: Bernhard Kastner
Moderation: Leslie Rowe

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