Bayern 2

     

Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Sonntag, 19.07.2015
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Getrennte Ausstrahlung in zwei Regionen
Altbayern/Schwaben
Genial oder museal?
Die Kunststadt München einst und heute
Von Thomas Grasberger
Franken
Innovation auf zwei Rädern
Nordbayerns Fahrradschmieden
Von Frank-Günter Müller

Genial oder museal?
Die Kunststadt München einst und heute
Als Maler wurde Johann Georg von Dillis zu Lebzeiten nicht recht bekannt. Was für ihn ein Fluch war, geriet für München und Bayern zum Segen. Denn Dillis musste sich sein Geld im Dienst des bayerischen Staates verdienen als Kunstankäufer und Inspektor. Ein Kulturmanager und Museumsdirektor des 19. Jahrhunderts also, der unter König Ludwig I. die Konzeption für die Alte Pinakothek in München erarbeitete. Inspiriert vom Louvre in Paris, wirkte Dillis wesentlich am Ausbau der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, einer der bedeutendsten der Welt, mit, und somit am Mythos der Kunst- und Musenstadt.
Darüber hinaus förderten König Ludwig I. und seine Nachfolger Bildhauer und Maler in großem Stil. Um die Jahrhundertwende galt München als eines der großen Kunstzentren weltweit. München war also immer eine Stadt der Künstler, auch wenn der Mythos immer wieder hinterfragt wurde, nicht zuletzt vom Wahlmünchner Thomas Mann, der in seiner Novelle „Gladius Dei“ die aufgesetzt wirkende Weltläufigkeit und Rückwärtsgewandtheit der Musenmetropole aufs Korn nahm.
Wo aber steht die Kunststadt heute? Was ist aus der Maler- und Bildhauerszene geworden? Können sich junge Künstler die Boomtown überhaupt noch leisten? Musealisiert München nur vor sich hin? Oder hat es ein aktives Kunstleben? Gibt es Konzepte oder Ideen für die Zukunft? Thomas Grasberger sucht Antworten auf diese Fragen bei seinem Streifzug durch Ateliers, Museen, Kunsthandlungen, Galerien und Auktionshäuser.

Franken:
Innovation auf zwei Rädern - Nordbayerns Fahrradschmieden erobern die Welt
Deutschland ist Autoland: kein anderer Industriezweig prägt den Wirtschaftsstandort Bundesrepublik ähnlich stark. In Bayern sind Konzerne wie Audi oder BMW jedoch vor allem im Süden angesiedelt. Im Norden des Freistaats entwickelt sich dagegen die Zweiradbranche zum Wirtschaftsmotor. Manche frühere Garagenfirma ist inzwischen zum „Global Player“ gereift.
Im kleinen Waldershof Landkreis Tirschenreuth etwa: dort hat die Firma Cube einst auf 50 Quadratmetern in einer ehemaligen Möbelfabrik begonnen - mittlerweile steht am Ortsrand eine Fahrradstadt auf rund 20.000 Quadratmetern - die Fahrräder aus der Oberpfalz werden in rund 50 Ländern verkauft.
Nur wenige Kilometer entfernt in der Nachbarschaft der Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen arbeiten die Macher von Ghost - ebenfalls als Mountainbike-Firma gestartet ist Ghost wie Cube mittlerweile ein Komplettanbieter: d.h. auch Elektro-, Touren- und Rennräder sind im Sortiment.
Die Zweiradproduktion ist in Nordbayern jedoch keine Modeerscheinung: in der früheren Fahrradstadt Schweinfurt in Unterfranken wurde bei Sachs einst die Nabenschaltung erfunden. Und im nahen Sennfeld entwickelt die Traditionsmarke Winora ihre Räder - und muss sich jedes Jahr neu gegen den Innovationsdruck kleiner aus dem Boden schießender Fahrradschmieden behaupten.
Ein Feature über das Fahrradland Bayern und Menschen, deren Leidenschaft und Kreativität der Fortbewegung auf zwei Rädern gilt.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!