radioWissen Stadtgesellschaft und Utopie

Smart Cities
Eine Zeitreise in die intelligente Stadt der Zukunft
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Susi Weichselbaumer

Urbane Utopien
Stadt als Gesellschaftskonzept
Autorin: Julia Fritzsche / Regie: Sabine Kienhöfer

Studiogast:
Prof. Vittorio Magnago Lampugnani, Architekt und Stadtplaner an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich

Das Kalenderblatt
17.7.1990
Entdecker von "Murphys Law" stirbt
Von Thomas Grasberger

Als Podcast verfügbar

Ohne visionäre Stadtentwürfe keine visionären Gesellschaften! Diesem Credo sind zahlreiche Städteplanerinnen und -planer in ihren Konzepten gefolgt, als sie versuchten, die passende Umgebung für ein menschliches Zusammenleben zu entwickeln. Das "Rote Wien" der 1920er Jahre etwa bot mit 63.000 Wohnungen einem Zehntel der Bevölkerung günstigen Wohnraum - die Gemeinschaftsküchen und Zentralwäschereien sollten Frauen aus ihrer häuslichen Isolation holen. Ein Konzept von vielen, das davon ausgeht: Eine gute Gesellschaft braucht gute Städte. Besonders gut finden derzeit Technologiefreaks und Visionäre die Idee der "Smart Cities". In diesen bekommen Pendler zum Morgenkaffee eine SMS über das schnellste Verkehrsmittel zum Job und können so Staus vermeiden; Computer dimmen die Straßenbeleuchtung, sobald niemand mehr in der Nähe ist; und Senioren finden dank Sensoren barrierefreie Wege durch die Stadt: So sehen jedenfalls die Visionen von der Stadt der Zukunft aus, wie sie von großen Konzernen unter dem Schlagwort "Smart City" vorangetrieben werden. Auch Stadtplaner von Kommunen sind fasziniert von intelligenten technischen Konzepten für klimaschonende und ressourceneffiziente Energieversorgung. "Smart Cities" scheint die Zukunft zu gehören - hier treffen die aktuelle Vernetzung aller Lebensbereiche via Digitalisierung und der anhaltende Trend zur Verstädterung zusammen. Ein Milliardenmarkt, für den große Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen konzipieren. Kritiker warnen indes von technischen Top-Down-Lösungen, bei denen wirtschaftlich und sozial schwache Bewohner und Viertel außen vor bleiben. Außerdem: Wie verwundbar sind zentral gesteuerte Städte gegen Terrorangriffe und wie ist es um den Schutz persönlicher Daten in einer "Smart City" bestellt?

Redaktion: Nicole Ruchlak
Moderation: Iska Schreglmann

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