Bayern 2

     

radioWissen Berufe mit Vergangenheit

 Kurze Geschichte der bayerischen Flößerei | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 22.07.2013
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Kurze Geschichte der bayerischen Flößerei
Auf Main, Isar, Loisach
Autorin: Renate Kiesewetter / Regie: Eva Demmelhuber

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Lehmbarone und Ziegelpatscher
Autorin: Susi Weichselbaumer / Regie:Susi Weichselbaumer

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An Berufe, die fast ausgestorben sind, erinnert RadioWissen: an Flößer und Ziegelpatscher.
"Das Leben eines Flößers hängt an einer Wiede", sagt ein alter Flößerspruch. Mit diesen Wieden oder auch Wiedeln, verdrehten Zweigen aus kleinen Weiden-, Hasel- oder Fichtenstämmchen, flocht der Flößer belastbare Bänder zum Einbinden seiner Holzflöße. Die ließ er dann auf den Flüssen schwimmen. In Bayern sind Flößer seit dem 12. Jahrhundert belegt. Wachsende Bevölkerungszahlen führten zur Gründung von Städten, wofür Bauholz gebraucht wurde und Brennholz zum Heizen. Weil die Wege bis ins 19. Jahrhundert hinein schlecht waren, dienten Main, Donau, Iller, Loisach und Isar dem Holztransport und Warenverkehr aus immer entfernteren Gegenden.
Körperlich anstrengend war auch die Arbeit mit Ziegelsteinen. Die große "Zeit des Ziegels" beginnt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Während der Gründerjahre wächst die Residenzstadt explosionsartig. Großbauern eröffnen eine Ziegelei nach der anderen und kommen als "Loambarone" zu raschem Reichtum. Den sichern ihnen die "Ziegelpatscher". So nennen Einheimische die billigen Saisonarbeiter aus Italien, die um 1900 die mühevolle Herstellung im Feldbrand übernehmen und nach dem Ersten Weltkrieg unter widrigsten Umständen zu einem Hungerlohn am Fließband stehen.

Redaktion: Brigitte Reimer
Manuskripte zum Herunterladen:
www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/manuskripte/index.html

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