Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Wenn Steine sprechen könnten

Meer aus Kieselsteinen | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 25.07.2013
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

James Hutton
Der "Vater" der Geologie
Autorin: Iska Schreglmann / Regie: Susi Weichselbaumer

Der Kiesel
"A rolling stone" und sein langer Weg
Autorin: Susi Weichselbaumer / Regie: Susi Weichselbaumer

Das Kalenderblatt
25.7.1137
Heiratspech für Eleonore von Aquitanien

James Hutton - Der "Vater" der Geologie
Erstklassigkeit in wissenschaftlicher Hinsicht kann man auch dadurch unter Beweis stellen, dass man seiner Zeit eigentlich weit voraus ist: Für den Geologen James Hutton trifft das auf jeden Fall zu. Ohne die Erkenntnisse des mutigen Schotten wäre es vermutlich kaum möglich gewesen, schon im
18. Jahrhundert die Grundlagen für die moderne Geologie zu schaffen. Dass die Erde mehrere Milliarden Jahre alt ist und - angetrieben von innerer Hitze - niemals still steht; dass sich Sedimente ablagern und Gesteinsschichten verschieben, aus denen man wie in einem Buch die erdgeschichtliche Entwicklung ablesen kann: Heute gilt das als selbstverständlich, aber zu Huttons Zeit waren diese Thesen eigentlich revolutionär. Der studierte Mediziner, der in Edinburgh lebte, war ein aufmerksamer Beobachter der Natur und hatte gemeinsam mit Freunden auf Ausflügen die Ablagerungen von schottischem Kalkstein, Schiefer und Sandstein studiert. Er war davon überzeugt, dass die Erde weitaus älter sei als die 6.000 Jahre, die ihr die kirchliche Lehrmeinung damals zugestand. In seinem Hauptwerk, der "Theory of Earth" begründete Hutton die Theorie des Aktualismus: Hiernach lassen sich aus allen geologischen Prozessen, die heute zu beobachten sind, Rückschlüsse auf Abläufe in der Vergangenheit ziehen.

Der Kiesel - "A rolling stone" und sein langer Weg
Von Susi Weichselbaumer
Kieselsteinchen nerven. Im Sommer stehlen sie sich schmerzhaft in Sandalen. Im Winter bohren sie sich hartnäckig in Stiefelsohlen. Wobei man ihnen in der kalten Jahreszeit ja eigentlich dankbar sein muss: Sie verhindern, dass man in den hohen Hacken auf der Straße hinschlägt. In der Regel dann, wenn alle zusehen. Insofern sind Kieselsteinchen vielleicht gar nicht so übel. Kiesel können aber noch besser. Wenn sie zum Beispiel nicht als Streugut vorkommen, sondern in der größeren, unbehandelten Form frisch aus dem Bachbett. Als richtiger Kies, einer der zentralen Rohstoffe der Bauwirtschaft. Als Zugschlagstoff in Beton. Als Schüttmaterial im Erdbau. Als Grundwasserleiter, schließlich ist Kies höchst wasserdurchlässig. Und schön ist Kies auch, sagen die Bildhauer. Schlichtweg universal also: Der Kieselstein – eine simple Erfolgsgeschichte.

Redaktion: Gerda Kuhn
Manuskripte zum Herunterladen:
www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/manuskripte/index.html

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