Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Geheimnisse der Pflanzenwelt

Eine Hand hält sanft eine Pflanze. | Bild: picture alliance / CHROMORANGE | Michelangelo Oprandi

Donnerstag, 01.06.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Können Pflanzen denken und fühlen?
Alles Natur

Wie Bäume sich verteidigen
Alles Natur

Das Kalenderblatt
1.6.1497
Sebastian Brants Narrenschiff wird internationaler Erfolg
Von Carola Zinner

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Können Pflanzen denken und fühlen? - Alles Natur
Autorin: Jenny von Sperber
Haben Sie den Eindruck, Ihre Zimmerpflanze reagiert darauf, wenn Sie mit ihr sprechen beim Gießen? Ganz so abwegig ist das nicht. Denn obwohl die Topfpflanze keine Augen hat, verarbeitet sie doch eine ganze Menge Reize aus der direkten Umgebung. Je detaillierter Pflanzen in den letzten Jahren untersucht werden, desto deutlicher zeichnet sich ein Bild ab von erstaunlich sensiblem Grünzeug. Woher wissen Pflanzen, wohin sie ihre Blätter ausrichten müssen, um viel Sonne abzukriegen? Woher ahnt ein Keimling, wann und wohin er sprießen muss? Und warum kann eine Pflanze unter Standortwechseln oder gar Jetlag leiden? Wissenschaftler haben auch festgestellt, dass Pflanzen untereinander kommunizieren: Viele Bäume wissen, wann die Früchte ihrer Nachbarpflanzen reif sind. Einige Pflanzen fahren mit cleveren Abwehrstoffen auf, sobald umstehende Pflanzen von Raupen angegriffen werden. Tabakpflanzen haben sogar Taktiken entwickelt, wie sie "um Hilfe rufen", wenn sie angegriffen werden. In Japan schickte man schon vor vielen hundert Jahren Kinder auf die Felder, um über die Pflanzen zu laufen. Die Berührungen machten die Pflanzen gedrungener, widerstandsfähiger und ertragreicher. Jetzt haben Agrarwissenschaftler in Heidelberg sogenannte "Streichelwägen" entwickelt mit denen sie durch die Felder fahren und Pflanzen berühren. Die Ergebnisse sind erstaunlich.
Erstsendung am 17. Juni 2016

Wie Bäume sich verteidigen - Alles Natur
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Martin Trauner
Bäume haben eine beruhigende Wirkung auf uns - ein Spaziergang durch den Wald hebt die Stimmung und reduziert Stress. Nicht umsonst ist Waldbaden so beliebt. Doch Bäume können auch wehrhaft und sogar angriffslustig sein. Sie kämpfen um Platz, Licht und Nährstoffe. Eukalyptusbäume zum Beispiel feuern Waldbrände mit ihren hochbrennbaren Ölen noch einmal so richtig an. Und wenn die Glutnester erloschen sind, gedeiht ihr Nachwuchs umso schneller und besser - andere Pflanzen werden verdrängt. Würgefeigen wiederum wachsen in tropischen Regenwald von oben nach unten: Durch Ausscheidungen von Vögeln oder anderen Tieren gelangt der Samen in die Baumkrone und entwickelt sich dort zu einer Aufsitzerpflanze. Über Jahre schlingt sich die Würgefeige immer mehr um den Wirtsbaum bis er nach Jahren oder Jahrzehnten abstirbt. Und Walnussbäume produzieren ihr eigenes Herbizid. Kein Wunder, dass im Umkreis der Bäume mit den köstlichen und ungiftigen Nüssen nichts anderes gedeihen mag. Gärtnern wird sogar empfohlen, nach dem Fällen eines Baumes, das Erdreich abzutragen.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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