Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Einzigartig?

Rembrandt, Harmensz van Rijn 1606-1669. Die Nachtwache, 1642. Öl auf Leinwand, 359 × 438 cm. Amsterdam, Rijksmuseum. | Bild: picture alliance / akg-images

Dienstag, 24.01.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Original
Wie wertvoll ist das Unikat?

Rembrandt van Rijn
Der Maler der "Nachtwache"

Das Kalenderblatt
24.1.1935
Das erste Dosenbier kommt auf den Markt
Von Christian Jungwirth

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Original - Wie wertvoll ist das Unikat?
Autorin: Julie Metzdorf / Regie: Anja Scheifinger
Ende der 50er Jahre kam in England ein Gemälde auf den Markt: Es zeigte einen segnenden Christus, galt als das Werk eines Schülers von Leonardo da Vinci und kostete 45 Pfund. 60 Jahre später wurde dasselbe Bild bei Christie’s versteigert: jetzt pries man den "Salvator mundi" als eigenhändigen Leonardo an und er kostete 400 Millionen Dollar. Aber was macht es für einen Unterschied, von wem das Bild gemalt wurde? Sollte nicht die Qualität allein zählen? Warum ist das Rote Bild mit Pferden von Heinrich Campendonk nur noch einen Bruchteil wert, seit wir wissen, dass sein Maler doch nicht Heinrich Campendonk, sondern Wolfgang Beltracchi heißt und ein paar Jahre jünger ist? Selbst Expertinnen und Experten können den Unterschied zwischen einem echten und einem gefälschten oder kopierten Kunstwerk mit bloßem Auge oft nicht erkennen. Gibt es sie vielleicht gar nicht, die von Walter Benjamin beschriebene "Aura" des Kunstwerks? Woher kommt dieser Kult der Echtheit, die Lust aufs Original, auf Authentizität und Einzigartigkeit? Oder anders gefragt: Warum hat die Kopie so einen schlechten Ruf?

Rembrandt van Rijn - der Maler der "Nachtwache"
Autorin: Julia Devlin/ Regie: Irene Schuck
"Rembrandt wird zu Recht ein Magier genannt", schrieb Vincent van Gogh über seinen Landsmann. Und diese Magie ist bis heute, dreieinhalb Jahrhunderte nach Rembrandts Tod, immer noch ungebrochen. Das hängt auch damit zusammen, dass wir vermeinen, ihn zu kennen: Denn in seinen zahlreichen Selbstporträts können wir nachverfolgen, wie Rembrandt von einem neugierigen Jungen zu einem Dandy, von einem gestandenen Mann zu einem Greis wird. Und mit derselben unübertroffenen Empathie und psychologischen Genauigkeit, mit der er sich selber konterfeit, malt er Porträts reicher Auftraggeber, biblische Szenen, Historiengemälde und auch mal einen geschlachteten Ochsen. Nur spärliche Fakten seines Lebens sind überliefert. Ein Müllerssohn aus Leiden, der als junger Mann sein Glück als Maler in Amsterdam macht. Doch dann folgen Schicksalsschläge, Frauengeschichten, Bankrott, ein Alter in Armut - ein Künstlerleben, wie es sich ein Romanschriftsteller nicht besser hätte ausdenken können. Und all dies vor dem Hintergrund einer Ära nie gekannten Prachtentfaltung, des Goldenen Zeitalters der Niederlande.
Erstsendung 28. Juni 2016

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.