Bayern 2

     

radioTexte am Feiertag Cornelius Hell: Erwachendes Vilnius

Vilnius | Bild: pa JOKER Denis Vejas est&ost

Dienstag, 01.11.2022
14:30 bis 15:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Seit 1990 ist Vilnius Hauptstadt eines unabhängigen Litauen, vorher war die Stadt unweit der Grenze zu Belarus eine sowjetische Provinzstadt. Und genau dorthin ging 1984 der junge Salzburger Germanist und Theologe Cornelius Hell, um an der traditionsreichen Universität Vilnius zu unterrichten. Bis heute lässt ihn das widersprüchliche Vilnius, das „Rom des Ostens“, nicht los. Siemen Rühaak liest Auszüge aus Cornelius Hells Buch "Der eiserne Wolf im barocken Labyrinth. Erwachendes Vilnius".

"Litauisch ist die archaischste indoeuropäische Sprache, die heute noch gesprochen wird (und daher für Sprachwissenschaftler sehr wichtig). Archaisch bedeutet: ein großer Reichtum an Formen und Endungen, also ein eminenter Klangreichtum, der vor allem in Liedern und in der Poesie zur Geltung kommt … In Litauen habe ich übrigens meinen Vornamen erst wirklich lieben gelernt. Es klingt für mich so schön, wenn ich auf Litauisch beim Vornamen angesprochen werde: Kornelijau!" (Cornelius Hell)

Cornelius Hell, 1956 in Salzburg geboren, ist Autor, Literaturkritiker und preisgekrönter Übersetzer. Der studierte Germanist und Theologe erhielt u.a. 2004 den Preis des litauischen Schriftstellerverbandes für Lyrik-Übersetzungen, 2015 die höchste Auszeichnung des Kulturministeriums der Republik Litauen sowie 2019 den Österreichischen Staatspreis für literarisches Übersetzen. Im Picus Verlag sind in der Reihe Lesereisen seine Bücher über Vilnius, Ungarn und Budapest erschienen. Cornelius Hell lebt in Wien.


Lesung: Siemen Rühaak
Regie: Antonio Pellegrino
Moderation: Kirsten Böttcher

"Der eiserne Wolf im barocken Labyrinth.
Erwachendes Vilnius“
von Cornelius Hell
Picus Verlag (antiquarisch erhältlich)

Mit freundlicher Genehmigung des Autors können wir den Podcast bis 31.10.2023 anbieten.