Bayern 2

     

Evangelische Perspektiven James Lovelock und seine Gaia-Hypothese

Sonntag, 14.08.2022
08:30 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Erde ist keine Maschine
In Erinnerung an James Lovelock und seine Gaia-Hypothese
Von Geseko von Lüpke

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Es ist einer der größten Paradigmenwechsel in der Geschichte der Moderne: Der Abschied vom Weltbild der Erde als einer großen Maschine, hin zum Weltbild des Planeten als großer Organismus. Das reduktionistisch-kausale Weltbild eines großen Uhrwerks hat sich seit der Aufklärung rund um den Globus verbreitet, stößt aber heute immer mehr an seine Grenzen. Die Naturwissenschaften sprechen längst von lebenden Systemen, Interdependenzen, gegenseitigen Abhängigkeiten, wenn sie das Netzwerk des Lebens beschreiben. Die Religionen sprechen von Ganzheitlichkeit, Inter-Being, Mutter Erde - um dem neuen und alten Verständnis des Lebens einen Namen zu geben. James Lovelock, Atmosphärenchemiker, Arzt und Geophysiologe formulierte in den 1980er Jahren als erster Wissenschaftler die Theorie einer lebendigen Erde, der er den Namen der griechischen Göttin 'Gaia' gab. Für diese Vermischung wissenschaftlicher Einsicht und mythologischer Vision wurde Lovelock von der Wissenschaftsgemeinde angefeindet, beschimpft und ausgegrenzt. Und doch nahm das entstehende ökologische Weltbild seinen Impuls heimlich auf. Am 26. Juli 2022, dem Tag seines 103. Geburtstags, starb James Lovelock im englischen Abbotsbury. Aus diesem Anlass wiederholen wir in den Evangelischen Perspektiven eine Sendung über James Lovelock und seine Gaia-Hypothese von Geseko von Lüpke aus dem Jahr 2019.