Bayern 2

     

Kulturjournal Weltkunst aus der Reisscheune - Die Documenta 15 in Kassel

Das Fridericianum in Kassel  | Bild: @Stefan Mekiska

Sonntag, 19.06.2022
18:05 bis 19:00 Uhr

BAYERN 2

Das Kulturjournal-Team auf der Documenta 15
Mit Stefan Mekiska, Stephanie Metzger und Tilman Urbach

Musik: Riley Pearce "The Water & The Rough" (Nettwerk Music Group)

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Kollektivismus, Nachhaltigkeit, langfristige Veränderung der Weltgesellschaft, der sozialen Verhältnisse. Solche Themen will die Documenta 15 in Kassel bis in den September im "Museum der 100 Tage" in den Vordergrund stellen. Und bleibt doch - wie alle fünf Jahre - die wichtigste Schau der Weltkunst. Das 15-köpfige Kurator*innen-Team "ruangrupa" aus Indonesien gestaltet kollektiv eine Ausstellung aus der Sicht des "globalen Südens" mit den brennenden Themen der Weltpolitik. Es geht um die Umwelt, die gesellschaftlichen Unterschiede und den entsprechenden Ausgleich, um persönliche Begegnungen und internationale kommunikative Vernetzung. Da sich die Menschen in Indonesien gern in "Lumbung", der Reisscheune, treffen, ist dieser Begriff schon mal ein ganz zentraler der Documenta 15.
In jahrelanger Vorarbeit haben die Mitglieder von "ruangrupa" insgesamt 32 Ausstellungsorte in der Stadt Kassel gefunden. Darunter auch erstmals Bettenhausen, einen industriell geprägten Stadtteil im Osten der Innenstadt. Als "natürlicher Ressource" kommt dem Fluss Fulda eine große Bedeutung zu. Eingeladen wurden nur wenige Einzelkünstler, sondern hauptsächlich Kollektive - weniger aus Europa und den USA, sondern in erster Linie aus den Ländern südlich des Äquators. Wie werden sie sich jetzt vertragen, die politischen Statements aus dem Süden des Globus und die Reaktionen des Publikums aus dem Norden? Erste aggressive Diskussionen über den angeblichen Antisemitismus der Macherinnen und Macher lassen nichts Gutes erahnen.