Bayern 2

     

Evangelische Perspektiven Krieg in der Ukraine

Montag, 06.06.2022
08:30 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Krieg in der Ukraine
Eine friedensethische Herausforderung
Von Irene Esmann

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Eine "Zeitenwende" hat Bundeskanzler Olaf Scholz in der Außen- und Sicherheitspolitik angekündigt nach der russischen Invasion in der Ukraine. Und die Zeitenwende vollzieht sich bereits ganz konkret: Ein hundert Milliarden schweres "Sondervermögen" für die Bundewehr ist geplant und Deutschland liefert nun auch Waffen, sogar schwere Waffen in ein Kriegsgebiet. Eine Herausforderung für die christliche Friedensethik, die ja eigentlich "Frieden schaffen ohne Waffen" propagiert. Doch die "Zeitenwende" vollzieht sich gerade auch in der christlichen Friedensethik. "Frieden schaffen ohne Waffen" - das sei mit Blick auf die Menschen in der Ukraine "zynisch" sagt etwa der engagierte Katholik und frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Ähnlich argumentiert Bayerns evangelischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Bekennende Pazifistinnen wie die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann warnen dagegen davor, sich von den aktuellen emotionalen Bildern leiten zu lassen und die bisherigen friedensethischen Überzeugungen über Bord zu werfen. Waffen könnten niemals zu Frieden führen, das habe sich zuletzt in Afghanistan gezeigt. Wie Christen und die Kirchen um eine neue Friedensethik ringen: Irene Esmann zeigt in den Evangelischen Perspektiven den aktuellen Stand der Debatte auf.