Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Vergnügen, Macht und Öffentlichkeit

Zeichnung von Frauen beim Baden in einer Therme | Bild: picture alliance / The Holbarn Archive/Leemage

Dienstag, 24.05.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Römische Thermen
Badekultur und Herrschaftsanspruch

Der Berliner Sportpalast
Nazi-Aufmärsche, Ballfeste, Radrennen

Das Kalenderblatt
24.5.1924
Erste Radiosendung mit Jazz in Deutschland
Von Frank Halbach

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Römische Thermen - Badekultur und Herrschaftsanspruch
Autorin: Julia Devlin / Regie: Martin Trauner
Die Thermen, die die römischen Kaiser bauen ließen, sind selbst als Ruinen noch beeindruckend. Staunend steht man in Rom vor den Überresten aus Ziegeln und Beton und versucht sich die Pracht vorzustellen, die zeitgenössische Schriftsteller beschrieben: kostbarer Marmor, polierter Granit, aufwendige Mosaiken. Die Badekultur war ein allgegenwärtiger Bestandteil römischen Lebens, in der Metropole Rom wie in abgelegenen Provinzstädten, und selbst die Legionslager an den unwirtlichen Außengrenzen des Imperium Romanum hatten ihre Militärbäder. Die Herrschenden förderten die Badekultur. Sie manifestierten und rechtfertigten dadurch ihren Machtanspruch und setzten sich durch die Opulenz der Badeanlagen, aber auch durch eine subtile Symbolik ein Denkmal. Denn wer Feuer und Wasser, die für die Badefreuden essentiellen Elemente beherrschte, dem konnte man getrost auch die Regierungsgeschäfte anvertrauen.
BR 2021

Der Berliner Sportpalast - Nazi-Aufmärsche, Ballfeste, Radrennen
Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Eva Demmelhuber
Der Berliner Sportpalast war ein Palast der Superlative. 1910 als größte Veranstaltungshalle Berlins eröffnet, sollte er dem exponentiellen Bevölkerungswachstum gerecht werden: eine Halle für Massenveranstaltungen, mit der damals größten Kunsteisbahn in Europa und mit Eintrittspreisen, die für Menschen aller Schichten erschwinglich waren. Aber trotz der Superlative schrammten die wechselnden Betreiber immer wieder knapp an der Pleite vorbei - sogar in den massenbewegten Zwanziger Jahren, als der Sportpalast einen Boom erlebte. Während eine Sportschule umfangreiche Trainingsmöglichkeiten für männliche wie weibliche Sportwillige bot, sorgte ein breites Veranstaltungsangebot für ein volles Haus: Eishockey, Boxkämpfe, das jährliche Sechstagerennen, Konzerte, Tanzpartys … Auch politische Gruppen aller Couleur mieteten die Halle für ihre Zwecke. Nicht zuletzt die aufstrebenden Nationalsozialisten nutzten den Sportpalast für Massenkundgebungen - und blieben ihm auch nach der Machtübernahme treu. 1943 inszenierte Goebbels dort seine berüchtigte Rede "Wollt ihr den totalen Krieg". 1973 wurde der Sportpalast abgerissen.
BR 2020

Moderation: Constanze Fennel
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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