Zündfunk Generator Wie Geflüchtete mit Kunst in Deutschland ankommen

Eine Sendung von Florian Fricke
Wie Geflüchtete mit Kunst in Deutschland ankommen

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Das Kunstprojekt "Migrantpolitan" in Hamburg zeigt beispielhaft, wie Kunst jungen Geflüchteten ermöglicht, in der deutschen Gesellschaft anzukommen. Im Jahr 2015 geistert der Begriff der "Flüchtlingswelle" durch die Medien. "Gutmensch" wird zum Unwort des Jahres gewählt. Auf dem Gelände des Kulturzentrums Kampnagel in Hamburg beziehen im gleichen Jahr Geflüchtete die EcoFavela, ein einfaches kleines Holzhaus, ein Projekt des Künstlerkollektivs Baltic Raw. Anstatt es nach drei Monaten wie geplant wieder abzureißen, bleibt es als sozialer Raum bestehen und wird in "Migrantpolitan" umbenannt.
Für eine Gruppe von Geflüchteten und Theatermachern wird es zum Lebensmittelpunkt. Talente aus Syrien, Gambia oder Nigeria können sich hier künstlerisch ausprobieren. Sie produzieren selbst geschriebene Videoserien, die das echte Leben der Asylsuchenden zwischen Illegalität und kreativer Zukunft beleuchten. Sie versuchen sich in Mode und Musik, machen Jugendarbeit, veranstalten queere Clubnächte und internationale Konferenzen. Ein öko-soziales Labor, das das Verhältnis zwischen Willkommensgesellschaft und den Neu-Bürgern auslotet, denn Integration betrifft beide Seiten. Im Herbst 2021 wurde das Migrantpolitan von Grund auf renoviert. Wir waren beim Neustart dabei.