Bayern 2

     

IQ - Wissenschaft und Forschung Aufforstung in Afrika

Neu gepflanzte Bäume in einer Landschaft in Südafrika | Bild: picture-alliance / OKAPIA KG, Germany | Rolf E. Kunz/OKAPIA

Donnerstag, 19.05.2022
18:05 bis 18:30 Uhr

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BAYERN 2

Aufforstung in Afrika
Die "Große Grüne Mauer"
Von Bettina Rühl
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

2005 beschloss die Afrikanische Union ein geradezu utopisches Vorhaben: die Anpflanzung einer "Großen Grünen Mauer" (GGW) quer durch den Kontinent. Ein Gürtel aus Bäumen und anderen Pflanzen sollte sich über fast 8.000 Kilometer von West nach Ost ziehen - und zwar ausgerechnet durch den trockenen Sahel. Das erklärte Ziel: das weitere Vordringen der Wüste verhindern, die Fruchtbarkeit degradierter Böden verbessern und sich so gegen die Klimakrise wappnen. Obwohl seitdem viele Milliarden Dollar in das Projekt geflossen sind, konnten bisher bestenfalls 15 Prozent verwirklicht werden. Unter dem Druck der Realität hat die Initiative ihr Vorgehen angepasst: Nun geht es eher darum, ein Mosaik bewaldeter Flächen zu schaffen und Bäume zu erhalten. Als höchst effektiv hat sich dabei eine Aufforstungsmethode erwiesen, die Tony Rinaud entdeckte: Der Australier stellte in den 1980er Jahren im westafrikanischen Niger eher zufällig fest, dass er schneller und billiger aufforsten konnte, wenn er im Sahel-Boden verborgene Triebe hegte, statt neue zu pflanzen. Für diese Methode erhielt Rinaud den alternativen Nobelpreis. Sie wird jetzt auch im Rahmen der GGW angewandt. Es gibt Parallelen zum Umdenken bei Aufforstungsstrategien in Europa.

Redaktion: Anne Kleinknecht und Simon Sachseder

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