Bayern 2

     

radioWissen Stottern und Framing

Cartoon eines Mannes, der mit erhobenen Fäusten eine Rede hält | Bild: colourbox.com

Freitag, 29.10.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Stottern
Die Angst vor dem nächsten Hänger

Framing
Wie gezielt eingesetzte Sprache uns beeinflusst

Das Kalenderblatt
29.10.1957
Die erste Asterix-Folge erscheint
Von Brigitte Kohn
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Stottern - Angst vor dem nächsten Hänger
Autorin: Claudia Steiner Regie: Silke Wolfrum
Stottern ist eine Redeflussstörung. Wer stottert, wiederholt unfreiwillig Buchstaben, Silben oder Laute. Manchmal werden Laute auch gedehnt oder es kommt gar nichts mehr raus. Experten nennen das eine stumme Blockierung. Betroffen sind etwa ein Prozent aller Menschen, Jungen häufiger als Mädchen. Meist tritt Stottern im Alter zwischen zwei und sechs Jahren erstmals auf. Ein großer Teil der Kinder verliert die Redeflussstörung wieder, andere stottern auch im Erwachsenenalter. Die genauen Ursachen sind unklar, ein Teil ist genetisch bedingt. Unter Stress fällt es Betroffenen meist noch schwerer, flüssig zu sprechen. Für viele stellt das Stottern eine große psychische Belastung dar. Oft leiden auch schulische Leistungen, weil Kinder aus Angst vorm nächsten Hänger einfach gar nichts mehr sagen. In Therapien geht es deshalb nicht nur um Sprechübungen und -techniken, sondern auch um ein besseres Selbstbewusstsein und wie man mit dem Stottern besser umgehen kann.
BR 2021

Framing - Wie gezielt eingesetzte Sprache uns beeinflusst
Autorin: Dorit Kreissl/ Regie: Frank Halbach
"Nicht Fakten sondern frames sind ausschlaggebend im politischen Diskurs", sagt die Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling. Das Wort "frame" kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Deutungsrahmen. Frames sind selektiv, sie heben bestimmte Aspekte hervor, lassen andere weg. Das führt zu bestimmten Problemdefinitionen und moralischen Bewertungen. Aktiviert werden sie durch Sprache im Gehirn. Dabei denkt der Mensch mit all seinen Sinnen, er visualisiert, schmeckt und riecht die Wörter und der Körper simuliert Vorgänge, die mit ihnen assoziiert sind. Studien ergaben: Redet ein Mensch über die Zukunft, beugt er sich automatisch vor; redet er über die Vergangenheit, lehnt er sich zurück. Frames werden eingesetzt, um zu manipulieren, aber auch zu motivieren. Wörter wie "Asylflut", "Flüchtlingswelle" aber auch Begriffe wie "Klimawandel", "Steuerlast" oder "Freier Markt" werden oft unkritisch übernommen - auch von den Medien, obwohl sich hinter den Begriffen eine Ideologie verbirgt. So werden Meinungen manipuliert. Ein bewusster Umgang mit Sprache, so die Linguistin Elisabeth Wehling, sei deshalb überlebenswichtig für unsere Demokratie.
BR 2019

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Matthias Eggert

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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