IQ - Wissenschaft und Forschung Ethikkommissionen

Ethikkommissionen
Wächter der Forschung oder Feigenblatt?
Von Hellmuth Nordwig
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Manchmal erforschen Wissenschaftler seltsame Dinge. Etwa als sie gesunde Versuchspersonen gezielt Stickstoffdioxid einatmen ließen, um zu sehen, wie schädlich das Autoabgas wirklich ist. Grünes Licht für diese "Studie" kam ausgerechnet von der Ethikkommission der zuständigen Universität. Was zunächst völlig unverständlich erscheint, wird bei einem Blick hinter die Kulissen solcher Kommissionen etwas klarer: Da sitzen in der Regel Fachleute, die über die Anträge von Kolleginnen und Kollegen aus ihrer eigenen Hochschule entscheiden - man kennt sich und will die Arbeit nicht gegenseitig behindern. Spezialisten für Ethik sind deutlich in der Minderheit, Laien überhaupt nicht oder kaum vertreten. Auch finanziell sähe Unabhängigkeit anders aus: Die Mitglieder der Ethikkommissionen arbeiten ehrenamtlich und sind häufig in ihrer eigenen Forschung bereits mehr als ausgelastet. Dabei haben die meisten Kommissionen eine Vielzahl von Anträgen zu bearbeiten. Vor allem in der medizinischen Wissenschaft sollen sie Patientinnen und Probanden vor Schaden bewahren und sicherstellen, dass sich an Studien niemand bereichert. Aber dass sie diese Aufgabe wirklich wahrnehmen können, ist offensichtlich vom Gesetzgeber nicht gewollt.

Redaktion: Nicole Ruchlak

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